Thom Yorke sprach gestern bei einer Pressekonferenz zum Start der Umwelt-Kampagne "The Big Ask" in Brüssel über den Klimawandel. Er fordert die Regierungen Europas dazu auf, ihren Ausstoß an Treibhausgasen gesetzlich zu reduzieren.

Brüssel (doer) - Gestern startete mit einer Pressekonferenz in Brüssel die Klima-Kampagne "The Big Ask". Umweltaktivisten, darunter Radioheads Thom Yorke, wollen die Regierungen 17 europäischer Länder und die Europäische Union dazu bringen, mit einer strengeren Gesetzgebung den Ausstoß an Treibhausgasen zu verringern. Bei der Konferenz trafen Yorke und Co. auf Stravos Dimas, den EU-Kommissar für Umweltpolitik.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Organisation Friends of the Earth. Der Radiohead-Sänger unterstützte deren Projekte bereits erfolgreich in Großbritannien. Nach einer zweijährigen Kampagne wurde dort ein neues Klimagesetz erlassen.

"Wir werden aus diesem Albtraum des Klimawandels nicht aufwachen, bis die Regierungen und die Europäische Union etwas dafür tun. Sie müssen uns Gesetze vorgeben, denen wir als Bürger folgen", findet Yorke. "Mit jährlichen Emissions-Reduktionen in Europa könnten wir unseren Teil zur Bewältigung des Problems beitragen und hoffentlich ein Zeichen für den Rest der Welt setzen. Hunderttausende wollen, dass ihre Regierungen gegen den Klimawandel vorgehen".

Auch hinsichtlich zukünftiger Radiohead-Konzertorte will Yorke als Vorbild voran gehen. Man wolle nur noch an Orten auftreten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar seien, so Yorke. Somit müsse das renommierte Glastonbury Festival dieses Jahr ohne seine Band auskommen.

Man versuche zwar auch für ein solches Großevent eine Lösung zu finden, aber vielleicht, so Yorke spöttisch, "haben die eh keinen Bock mehr auf uns." Zudem plane man, sowohl in Europa als auch in Amerika ein Lager für Band-Equipment zu installieren, so dass nichts mehr um die Welt geflogen werden muss.

Der Start der Kampagne wurde gestern neben der Konferenz mit verschiedenen Aktionen eingeläutet. In Holland bauten Aktivisten zusammen mit Politikern und Prominenten vor dem Parlament einen Deich aus Sandsäcken auf. In Finnland erregten Kundgebungen in 22 Städten für Aufsehen. Ziel der Aktion ist es, bis 2020 den Ausstoß an Treibhausgasen um 30% zu verringern, bis 2050 sollen es 90% sein. Derzeit plant die EU, den Ausstoß in den nächsten zwölf Jahren lediglich um 20% zu reduzieren.

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