Für ihr Statement gegen Diskriminierung erntete Madonna in Rumänien vor allem Buhrufe. Amerikanische Religionsführer stellen sich hinter den Superstar.

Bukarest (mma) - Eigentlich glaubt man solche Situationen überwunden: Bei einem Konzert in Bukarest wurde Madonna ausgebuht und verhöhnt, weil sie für die Bevölkerungsgruppe der Sinti und Roma Partei ergriff. Die 51-Jährige hatte am Mittwochabend auf der Bühne erklärt, dass die in vielen Ländern Europas immer noch vorherrschende Diskriminierung gegen "Romani Gypsys" sie "sehr traurig" mache. Dagegen das Wort zu erheben, sei ihr auch wegen der Roma-Musiker, mit denen sie im Rahmen der aktuellen Tour auftritt, ein inneres Bedürfnis gewesen.

"Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass in Osteuropa viel Ausgrenzung gegenüber Roma und andere Gypsys existiert. Wir glauben nicht an Diskriminierung, wir glauben an Freiheit und gleiche Rechte für alle", erhob Madonna im Zuge der "Sticky & Sweet"-Show das Wort. Zumindest ein großer Teil der 60.000 Konzertbesucher reagierte wenig begeistert auf den Aufruf gegen Vorurteile und Benachteiligungen.

"Wie in einer inoffziellen Apartheid"

Wie Madonnas Publizistin Liz Rosenberg überliefert, habe es nur wenig Beifall gegeben, als der Superstar fortfuhr und Homosexuelle in seinen Appell gegen Diskriminierung einschloss. Unterstützung erhält Madonna aus Übersee: Hindu-Repräsentant Rajan Zed und Rabbi Jonathan B. Freirich gaben unlängst eine gemeinsame Erklärung ab. "Rumänien und Europa sollten sich für die himmelschreiende Darbietung von Vorurteilen entschuldigen", fordern die religiösen Repräsentanten.

"Die alarmierende Situation für Sinti und Roma ist der soziale Pesthauch für Europa und den Rest der Welt, weil diese Menschen konfrontiert werden mit sozialer Ausgrenzung, Rassismus, minderwertiger Bildung, Feindseeligkeit, Arbeitslosigkeit, wuchernden Krankheiten, schlechten Wohnmöglichkeiten, niedriger Lebenserwartung, einer Existenz am Rande der Gesellschaft, Sprachbarrieren, Stereotypen, Misstrauen, Rechtsmissbräuchen, Diskriminierung, Marginalisierung, erschreckenden Lebensbedingungen, Vorurteilen, Menschenrechtsverletzungen und fremdenfeindlichen Slogans. Es ist wie in einer inoffiziellen Apartheid."

Zed und Freirich fordern weitere Prominente dazu auf, Madonnas Beispiel zu folgen und ebenfalls die Stimme für diese Bevölkerungsgruppe zu erheben. In Rumänien lebt die größte Gruppe der rund zwölf Millionen Sinti und Roma in Europa. Fast jeder zweite von ihnen wurde nach einer Erhebung der EU-Behörde für Grundrechte innerhalb der vergangenen zwölf Monate Opfer von Diskriminierung.

Fotos

Madonna

Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur)

Weiterlesen

U2/Madonna Zu Ehren Michael Jacksons in Wien?

In Wien laufen die Vorbereitungen für ein Michael Jackson-Gedenkkonzert im September bereits auf Hochtouren. Gerüchten zufolge sollen unter anderem U2 und Madonna dem King of Pop dort Tribut zollen.

Madonna Zwei Tote nach Bühneneinsturz

Eigentlich wollte Madonna übermorgen in Marseille auftreten: Nachdem ein Arbeiter bei den Aufbauarbeiten ums Leben kam, wurde der Gig sofort abgesagt. Nun erlag auch ein zweiter Mann seinen schweren Verletzungen.

Madonna Proteste gegen Konzert in Warschau

Zuerst war es nur eine kleine Gruppe katholischer Gegner, die sich an dem Auftritt der Pop-Sängerin in Warschau störte. Nun reiht sich auch politische Prominenz in den Protest ein.

laut.de-Porträt Madonna

Klar, die Konkurrenz schläft nicht. Zahlreiche Kolleginnen sägten und sägen noch an ihrem Thron. Trotzdem gibt es auch nach der Jahrtausendwende auf …

229 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Auch wenn ich mit Madonnas Weltbild absolut nicht klarkomme muss sie hier voll und ganz unterstützen. Auch wenn ich die Diskriminierung der Roma immer nur am Rande mit bekomme finde ich es schlimm dass es sowas im heutigen Europa überhaupt noch in solcher Form geben kann.

  • Vor 15 Jahren

    Madonna hat keine Ahnung von dem Sinti&Roma Problem das die Rumänen haben. Fakt ist das es Interationsmöglichkeiten gibt und Projekte ins Leben gerufen werden, nur diese Volksgruppe das einfach nicht wahrnimmt (Zur Schule gehen, (legal!)arbeiten, sich in die Gesellschaft integrieren. Es gibt Gewalt, die von vielen ausgeht und die Rumänen sehr bekümmert. Das ist einfach total dämlich aus seinem Märchenschloss im Himmel heraus solche Aufrufe zu machen, wenn man die Realität nicht mehr kennt.

    Meine Mitbewohnerin ist aus Rumänien und sie kann Sinti&Roma absolut nicht ausstehen. Wenn wir uns darüber unterhalten muss ich sagen: zu Recht! Sie fürchtet um ihr Leben, wenn sie in manchen von Roma bevölkerten Regionen unterwegs ist! Ich bin froh das wir solche Probleme hier nicht haben. Die Sozialschmarotzer bei uns sind ein Segen dagegen.
    Allen empfehl ich, sich erstmal aus erster Hand über die Wirklichkeit und die Situation dort zu informieren, bevor sie sich hier als "Weltverbesserer" versuchen.

    Madonna erscheint mir jetzt noch weit dämlicher.

  • Vor 15 Jahren

    Du solltest deinen Nick in Fäkalicious ändern....

  • Vor 15 Jahren

    @Dulce (« Der Post war einfach zu ambitioniert für euch. Mein Fehler kommt nicht wieder vor. Zumahl es mir nichts bringt wenn man mir dann, um sich anzupassen, und obwohl man den Post nicht verstanden (da ist kein Wort aufgebläht oder zuviel, aber egal)hat zu erklären versucht (bei anscheinend mangelnder Kompetenz) was denn daran falsch war. Da diskutiere ich auch mit Leidenschaft auf Stammtischniveau, sogar lieber, weil Volksnäher. »):

    sag ich ja, inkompetenz wird einem hier vorgeworfen, nur weil man sich (schande eingelich) ebenso prätentios verhält wie er.
    Genosse, du gehst mir aufn sack, und zwar gewaltig.
    Genug völkisches Stammtischniveau für dich?
    Frechheit übrigens eben jenes Niveau als volksnah zu bezeichnen, scheinst ja ne erstaunliche Meinung von dienen Mitmenschen zu haben.

  • Vor 14 Jahren

    mann, keine ahnung was hier für "volksnahe" fachwissenschafler hier rumklugscheissern aber es ist schon sehr amüsant sich die kommentare durchzulesen :D
    ich muss sagen ich komme aus einem "zigeuner" viertel aus rumänien und bin selber halb eine.
    liebe leute (ohne meinen leuten in den rücken fallen zu wollen) - die lebensweise der "sinti und roma" sind nun mal etwas gewöhnungsbedürftig wenn nicht assozial. es ist wahr dass die meisten diebe bettler oder schnorrer sind, leute die ihre kinder verstümmeln und sie auf die straße schicken um mehr geld zu kriegen - und wenn genug beisammen ist werden paläste gebaut die dann wiederum verkommen weil man zu faul ist ein extra klo zu bauen sondern sich lieber ein loch in die mitte des wohnzimmers buddelt. klingt krass und traurig ist aber sehr häufig der fall.
    natürlich kann man vom "mainstream" nicht auf einzelne individuen schließen. sicherlich gibt es einen gewissen anteil der etwas aus seinem leben machen will, sich bilden will, sich integrieren will. es ist eben nur verdammt schwer aus der gosse rauszukommen.
    deswegen: ich persönlich kann beide seiten verstehen. es gibt wie so oft im leben keine eindeutige stellung dazu - deswegen: lasst doch diese bescheuerten nichtswissenden kommentare:P

    meine meinung zu madonna ist eh klar - toll dass sie die welt verändern will. ich kann sie trotzdem nicht leiden. ist eignetlich auch egal. sie hat einfach wie so viele keine ahnung.