Nach Keyboarder Schilde nimmt auch DJ Michael Simon den Scooter-Klassiker "Move Your Ass" wörtlich und verlässt H.P. Baxxters Windschatten.
Hamburg (mis) - "Move Your Ass": Auch die Scooter-Mitglieder neben H.P. Baxxter hören offensichtlich ab und an auf die Texte. Nur zwei Tage nach dem Ausstieg von Keyboarder Sebastian Schilde verlässt auch DJ Michael Simon den größten deutschen Schlumpf-Techno-Tanker. Simon kam im Jahr 2006 zur Band und war damit neben H.P. Baxxter das am längsten amtierende Mitglied des Trios. Die Hintergründe zum Split bleiben wie schon bei Schilde weitgehend im Dunkeln.
Auch Simon machte die Nachricht in einer Story auf seinem Instagram-Account publik, bekam diesmal aber im Gegensatz zu Schilde auch die Möglichkeit, seine Abschiedsworte auf den offiziellen Scooter-Kanälen kund zu tun. Derweil lässt Hamburgs bekanntester Fischpreisinteressent nach wie vor keinerlei emotionale Regungen erkennen und verkündet den zweiten überraschenden Ausstieg binnen weniger Tage, der seine Band zur One-Man-Show degradiert, auf Facebook mit einem lakonischen, um Beiläufigkeit bemühten "Liebe Fans, Neuigkeiten für Euch".
Wie bei jeder garstigen Trennung, deren Einzelheiten vor der interessierten Öffentlichkeit verborgen bleiben sollen, flöten alle Beteiligten ins selbe Floskelhorn: Baxxter dankt Simon für dessen "Loyalität, Energie, Einsatzbereitschaft und musikalischen Input in all den Jahren, Simon freut sich selbstverständlich "auf neue Herausforderungen", die er in einer Solokarriere sieht, für die sich mutmaßlich schon kommende Woche niemand mehr interessiert. Daher kündigt der Keyboarder sicherheitshalber gleich die Veröffentlichung seines neuen Songs "Live As One" für den 16. Dezember an.
Dass Simon weiterhin Mitarbeiter des Scooter-Labels Kontor Records sowie des Musikverlags bleibt, legt zumindest nahe, dass er es sich mit Baxxter nicht vollständig verscherzt hat. Schildes Video-Äußerungen, es seien "schon wieder zwei drei Sachen passiert" deuteten allerdings bereits vorgestern auf turbulente Entwicklungen im Innenleben der Kirmesbeat-Diktatur hin.
Da mag Baxxter noch so sehr die Contenance wahren: Die Abgänge kommen zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Schließlich promotet der wasserstoffblonde Hüne gerade die am 12. Januar anlaufende Kino-Doku "FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter", in der es auch für eine Band mit zwei Wasserträgern um die Außendarstellung geht, wie man als Trio die Pandemie meisterte oder zumindest ertrug. Der Zeit erzählte Baxxter gerade, dass er die Lockdown-Bestimmungen nicht unterstützt und viele illegale Partys besucht habe. Vielleicht sieht man zwei seiner dort entstandenen Bekanntschaften ja beim nächsten Scooter-Gig am 10. Juni auf der Burg Scharfenstein in Leinefelde-Worbis wieder.
2 Kommentare mit 5 Antworten
Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.
An Hanspeters Stelle würd ich nen MP3-Player kaufen.
Franjo Pooth hat sicher noch ein paar Maxwells für ihn
*Maxfield
Bedauernswert, dass sich daran noch wer erinnert.
Ein Pseudologe der Verdrängung propagiert?
Relativ... Schon meine Mentorin im allerersten klinischen Praktikum sagte immer, dass mensch und v.a. Pseudologe von sich aus nicht an jeder dick verkrusteten Wunde kratzen sollte bis wieder Blut fließt.