Gewaltandrohnung, Mobbing, Diskriminierung: Nightwish, Amorphis u.a. beenden ihre Zusammenarbeit mit John Finberg.

New York (ebi) - John Finberg ist mit seiner Booking-Agentur First Row Talent im Metal-Business eine fixe Größe. Bands wie Nightwish, Epica, Amorphis, Warbringer, Suffocation, Immolation, Sonata Arctica, Overkill und The Agonis vertrauen oder vertrauten dem US-Amerikaner, der seit den 90er-Jahren im Geschäft ist. Nachdem schwere Vorwürfe gegen Finberg bekannt wurden, beenden viele Bands die Zusammenarbeit.

Von sexueller Belästigung über Rassismus bis Mobbing

Konkret geht es um sexuelle Belästigung, Gewaltandrohnung, Mobbing, Rassismus und Diskriminierung verschiedenster Couleur, machte Metalsucks in einer ausführlichen Story Anfang der Woche öffentlich. Die Anschuldigungen gibt es seit Jahren, viele Personen werfen Finberg schwere Verfehlungen vor.

Mehrere Frauen berichten etwa, dass er sie mit Alkohol habe gefügig machen wollen. Einer Frau soll er beispielsweise gegen Sex angeboten haben, mit Nightwish als Merch-Verkäuferin auf Tour gehen zu können. Als sie ablehnte, habe er sie telefonisch wochenlang weiter belästigt. Bandmanager Shawn Carrano berichtet dagegen von Todesdrohungen. Geschäftspartner, die ihm die Zusammenarbeit aufkündigten, beschimpfte, bedrohte und belästigte Finberg aufs Übelste.

Auch Bandmitglieder bzw. Bands wie The Agonist habe er unter Druck gesetzt und gemobbt. Das N-Wort gehörte ebenfalls zum Standardrepertoire. Metalsucks schildert zahlreiche Beispiele von Finbergs brutaler Übergriffigkeit sehr ausführlich und im Detail - nichts für zarte Gemüter. Es scheint so, als dürfte sich der Metal-Booker demnächst vor Gericht wieder finden.

Bands distanzieren sich öffentlich

Das New Yorker Metal-Magazin beruft sich neben den Opfern auch auf Zeugen der Vorfälle und recherchierte nach eigenen Angaben monatelang. Die Meldung kommt einem mittleren Erdbeben in der Szene gleich, Finberg gilt als "Booking-Titan". In der Folge des Berichts stoppten mehrere prominente Bands umgehend ihre Zusammenarbeit mit Finberg und distanzierten sich klar, darunter Nightwish, Amorphis, Delain, Battle Beast und Swallow The Sun.

"Nightwish arbeiten nicht mehr mit Mr. Finberg zusammen und haben jeglichen Kontakt zu ihm und seiner Firma abgebrochen", schrieben die Finnen auf Twitter.

"Amorphis akzeptieren keine Form von Mobbing, Belästigung oder Rassismus". Finberg vertrete Amorphis ab sofort nicht mehr.

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