Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar? Doch! Heute ist ein guter Tag für die Musik.
Konstanz (mis) - Nach jahrelangem Rechtsstreit haben sich YouTube und die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) auf einen Lizenzvertrag geeinigt, wie die FAZ heute als erste berichtete. Beide Seiten bestätigten die Einigung anschließend. Demnach erhalten Musiker ab sofort pro Abruf eines Videos eine finanzielle Vergütung, über deren Höhe Stillschweigen vereinbart wurde.
Experten gehen davon aus, dass der Betrag weit unter dem zuletzt von der GEMA geforderten Tarif von 0,375 Cent pro Video-Abruf liegt. Mit dieser Forderung unterlag die GEMA Anfang des Jahres in einer Schadensersatzklage gegen YouTube vor dem Oberlandesgericht München. Die Zeit der nervigen YouTube-Sperrtafeln, die bisher urheberrechtlich geschützte Videos kennzeichneten, ist damit passé.
Der Tarifstreit zwischen der populären Videoabspielplattform und der Rechte-Verwertungsgesellschaft begann 2009, seither konnte man sich nicht auf eine Stream-Vergütung einigen. Die Google-Tochterfirma beharrte auf der Auffassung, keine Lizenz für Musikvideos erwerben zu müssen, da sie lediglich eine Plattform für die Verbreitung von Inhalten zur Verfügung stelle. Die GEMA hingegen pochte auf einer angemessenen Entlohnung geistigen Eigentums. Nun wurde vereinbart, dass YouTube die GEMA regelmäßig über die Abrufzahlen informiert und pro Stream einen Betrag entrichtet.
Der Lizenzvertrag gilt rückwirkend bis 2009 und für alle Videos der geschätzten 70.000 GEMA-Mitglieder. Wer sich als Künstler nicht von der GEMA vertreten lässt, muss weiter mit den Sperrtafeln rechnen. Die ersten Reaktionen der Musiker ließen nicht lange auf sich warten.
Fans sind erleichtert über die einigung zwischen Youtube & Gema
150.000.000 Views reicht für ein Spiegelei (Gema - Money)— FARD (@FARD45) 1. November 2016
Drei meiner eigenen Videos zur letzten Platte waren nach wenigen Stunden auf #youtube gesperrt. So froh dass der Bullshit vorbei ist. #gema
— Judith Holofernes (@jholofernes) 1. November 2016
YouTube einigt sich mit der #gema? Jetzt würde mich auch ein NATO-Beitritt Russlands nicht mehr schocken.
— Enno Bunger (@ennobunger) 1. November 2016
YouTube GEMA
— MoTrip (@OfficialMoTrip) 1. November 2016
Remember this son of a bitch. This is him now. Feel old yet? pic.twitter.com/hvR6DZ5WIi
— ALI AS (@AliAs_BM4G) 1. November 2016
Gema Money!!!
— FLER (@FLER) 1. November 2016
Email von der Gema. Einigung mit Youtube. 1. November mit 1. April verwechselt?
— Weekend (@FANSGESUCHT) 1. November 2016
1 Kommentar mit 2 Antworten
Dank Spotify & Co (Im Webbrowser sogar ohne wirkliche Einschränkungen) muss ja sowieso niemand mehr Musik auf Youtube zusammenklauben. Klar, wenn man sich für Musikvideos interessiert, dann ist das sicherlich ne wichtige Sache.
bei spotify und co kann man liveauftritte ansehen?
Bei Livevideos kam bei mir nur sehr selten die Gema-Sperrtafel. Aber stimmt, für Liveauftritte ist Youtube ne Anlaufstelle.