laut.de-Kritik
Nie zuvor wurde ein "Leck mich am Arsch" perfekter vertont.
Review von Alexander CordasHeeeeeeyyyyyyy (aus zehntausenden Kehlen), juuuuubeeeellll (zehntausende Hände klatschen), OASIS, OASIS, OASIS, OASIS, ..... rumpel, furz, twäng, .... gääääääääääähhhhhhhnnnnnn.
Ähm, ja, he he, Doppel Live-CD, achtzehn Lieder, aufgenommen bei den beiden Shows im Londoner Wembley Stadion, vor insgesamt 140.000 Zuschauern. "Fuckin' In The Bushes" eröffnet den Reigen und nach der netten Begrüßung durch Liam ("Shithole ..., Hello Manchester") geht der Live-Genuss mit "Go Let It Out" erst richtig los. Ab den ersten "Gesangseinlagen" wird für mich persönlich die Frage aus dem Forum, die da lautet "Ist Liam ein Arschloch?" eindeutig mit ja beantwortet.
Da kommen über 70.000 Zuschauer zusammen, um die Band zu feiern, die sie mögen und deren Platten sie kaufen und was macht diese? Steht auf der Bühne und langweilt, dass man das Gefühl hat, über der Arena würde das Sandmännchen schweben und jedes Bandmitglied mit einer Extraportion Körnchen beglücken. Mitreißende Performance ist man von den Engländern nicht unbedingt gewohnt, aber dass hier das Klischee von den ewig prollenden Gallagher-Brüdern eine absolute Vollbedienung erfährt, ist schon erschreckend. Ich stehe nicht unbedingt auf Live-Aufnahmen, wenn die Songs in Studioversion sowieso viel intensiver rüber kommen aber mit "Familiar To Millions" schießen Oasis locker und leicht den Vogel ab.
Dreht man die CD um, glaubt man seinen Augen nicht zu trauen. Da wird etwas von einem Triumph gefaselt und die Atmosphäre im Stadion beschworen. Dass diese auch bei Scheiß-Veranstaltungen in Wembley beeindruckend ist, hat nicht zuletzt die finale Vorstellung der englischen Nationalmannschaft bewiesen, die - ähnlich wie Oasis - gegen Deutschland dermaßen beknackt daher gespielt hat, dass sich am Ende nur die teutonischen Grobmotoriker über die Stimmung im Stadion freuen konnten.
Was sich Oasis bei der Veröffentlichung dieser Doppel-CD gedacht haben, bleibt wohl ewig ihr Geheimnis. Ich nenne das schlicht und ergreifend Fan-Verarsche. Der Sound ist grauenhaft und wenn ich mir Liams "Gesang" anhöre, kann ich das auch locker selbst machen. Einfach zehn Gramm Koks in jedes Nasenloch und ab dafür .... Alles, was er singt, wird in Grund und Boden genuschelt. Hätte er doch lieber seinen Bruder ran gelassen, Noel versucht zumindest so etwas wie Spannung in seine Interpretationen zu bekommen.
Nicht einmal das lieblose Booklet animiert zum Kauf. Aufklappen kann man es aber zumindest. Fazit: noch nie zuvor wurde ein "Leck mich am Arsch" perfekter vertont. Klar, Die-Hard-Fans werden auch diesen Schlonz mögen, aber wenn das hier Oasis "At The Peak Of Their Form" sein soll, dann gute Nacht um zwölf!!
Kleine Anekdote am Rande: Oasis gewannen bei den Q-Awards den Preis "Best Live Act". Wahrscheinlich saßen in der Jury nur Taube ...
15 Kommentare
Also was ich dazu sagen möchte is einfach das der Schreiber dieser Zeilen sich die DVD "Oasis: Live by the sea" mal anschauen sollte und dann erkennt, das es eben das is was Oasis ausmacht (und darüber hinaus erfahren das die Songs dort live viel viel besser rüberkommen als auf Platte).
Da sollte es keine aufwändige Pyrotechnik geben und große Monitore net als "Stilmittel" ge(miß-) braucht werden (siehe U2) sondern den Leuten in den hinteren Reihen ermöglichen, auch etwas von der Band zu sehen.
OK der Gesang von Liam is leider lange net mehr so gut wie noch auf der eben erwähnten Live by the sea DVD aber die Songs sind geil und das is es worauf es ankommt.
Natürlich sind sie hier net auf der Höhe ihres Könnens aber trotzdem noch gut genug das wenigstens die Fans und die Leute, die net soviel Wert auf den "Indy"-Wert einer Sache legen, sich daran erfreuen können.
Absolut lässiges Review, dass eigentlich genau beschreibt, warum ich dieses Album so cool finde.
Was ist denn Rock'n Roll bitte sonst als ein vertontes "Leck mich am Arsch"?
Was haben denn sonst die Sex Pistols, die Stones, Nirvana und all die anderen Legenden gemacht? Sie haben der Gesellschaft ihren Mittelfinger ins Gesicht gehalten. Ende.
Und was soll ich sagen... "noch nie zuvor wurde ein "Leck mich am Arsch" perfekter vertont".
Danke. Oasis sind Rock'n Roll. q.e.d.
Gut, die 2 Punkte waren wahrscheinlich ein Tippfehler. Obwohl, wer Albumversionen intensiver findet... na ja...
Ich wollt eigentlich erst nen langen Text schreiben, macht aber gar keinen Sinn, wär nicht hört wie großartig das ist, was die Jungs aus Manchester machen, ist in meinen Augen sowieso nicht qualifiziert über Musik zu Urteilen.
Wenn ich mal ne Vermutung aufstellen darf,
der Author beforzug Billy Talent oder die Kaiserchiefs findet U2 ganz großartig und hält The Darkside Of The Moon für das großartigste jemals veröffentlichte Album.
Noch ein Wort zu Oasis,... Danke.
Habe das gehate in der Szene eh nie verstanden. Ich hatte nie ein Problem damit Oasis UND Blur wahnsinnig gut zu finden.
Habe gestern "Familiar to Millions" nochmal komplett gehört, ein großer Wurf. Lediglich der Gesang lässt teils zu wünschen übrig, aber ansonsten TOP!
Frechheit, der Autor sollte sich direkt mal einsargen, der Hannes, mir brennt der Hals. Der hat beim Gitarrenunterricht in der Förderschule bestimmt nie mehr als die zwei Akkorde von "Lady in Black" hinbekommen, was seine Mutter hinreißend fand, die hippen Mädels mit den Zöpfen aber vaginal vakuumversiegelt hat. Klar, dass die "Wonderwall"-Typen da leichtes Spiel hatten.
So, jetzt erstmal ein Snickers und nen Fernet, dazu ein bisschen was von den Gallagher-Brüdern auf der Blaupunkt-Anlage und dann mal schauen was auf DSF noch so läuft.