laut.de-Biographie
Radio Havanna
Havanna ist die Hauptstadt Kubas und das einstige Epizentrum revolutionärer Bestrebungen. Da erscheint es nur logisch, dass Punk-Musiker sie zu ihrem Sehnsuchtsort machen und in ihren Liedern verarbeiten. So geschehen auch bei Rancid, deren Song "Radio Havanna" vier Jungs aus dem thüringischen Suhl fix zum Bandnamen umfunktionieren.
Selbstverständlich haben sich bei der Geschichte ihrer Namensgebung auch Radio Havanna dem Punkrock verschrieben. Schon vor der eigentlichen Bandgründung 2002 musizieren Sänger Fichte, Gitarrist Arni, Bassist Olli und Drummer Anfy gemeinsam und covern Songs ihrer musikalischen Vorbilder. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang etwa NOFX, Die Toten Hosen oder The Offspring.
Seit dem Erscheinen des Debütalbums "Aus Der Traum?" im Jahr 2005 veröffentlicht die inzwischen nach Berlin gezogene Band in steter Regelmäßigkeit Alben, darunter "Utopia" (2018) und "Veto" (2020). Das bleibt nicht unbeachtet. Internationale Gigs in den USA oder Südamerika und Support-Shows für frühere Helden wie die Toten Hosen oder auch aktuelle Szenegrößen wie Rise Against sind die Folgen.
Oben genannte Einflüsse spiegeln sich auch im Stil der Band: Radio Havannas Vision von Punk entspricht nicht den gängigen Klischees, ihre Songs preschen nicht immer unaufhaltsam nach vorne und erzeugen stetigen Lärm. Vielmehr versucht die Combo, Punkrock mit Anspruch zu fabrizieren.
Das geht des Öfteren auch ins Poppige über, wie Gitarrist und Songschreiber Arni offen zugibt: "Wir verwenden Pop-Elemente. Aber es stecken immer Kanten und Botschaften in den Songs. Ich weiß, dass es Leute gibt, die deswegen aufschreien. Trotzdem hoffe ich, dass es uns gelungen ist, Kontraste zu setzen. Ich finde es jedenfalls spannend, eine Platte zu hören, die eine gewisse musikalische Bandbreite bietet."
Melodischer Punk mit Attitüde soll es bei Radio Havanna also sein, eine Art Kompromisslösung für passionierte Poger und Musikliebhaber gleichermaßen.
Zudem darf man die soziale Komponente Radio Havannas nicht vernachlässigen. Die Band engagiert sich beispielsweise im Künstler-Kollektiv "Faust Hoch", das gegen die AfD und für eine tolerante Gesellschaft eintritt. Außerdem unterstützen Radio Havanna Initiativen und Vereine wie Oxfam, Kein Bock auf Nazis, Pro Asyl oder Viva Con Agua.
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