Porträt

laut.de-Biographie

Sabrina Carpenter

2021 schreiben wir hier bei laut.de zum Debütalbum von Olivia Rodrigo, dass sie die letzte Disney-Prinzessin der Musikwelt sein dürfte. Das klingt damals wie eine ganz valide Prognose, aber tatsächlich sollte uns eine Person lügen strafen, die sich genau in dieser Woche ebenfalls in den Charts befindet: Sabrina Carpenter. Die ist auf einem Aufwind, der darin münden wird, dass sie sich 2024 wie die größte Newcomerin des Jahres anfühlt. Dabei ist dieses Newcomen wirklich sehr, sehr lange in der Mache.

Carpenter ist nämlich so richtig Vollblut-Entertainment. Schon als kleines Kind postet sie Song-Cover, und ihre Familie hat offensichtlich ein Herz für die Künste. Ihre Tante gibt seit Jahrzehnten Bart Simpson seine legendäre Stimme, ihr Vater baut ihr mit neun ein Studio zuhause, um ihre Cover zu Christina Aguilera aufzunehmen.

So beginnt der Kinderstar-Laufweg: Als Carpenter 2009 zehn Jahre alt wird, sucht Miley Cyrus in einer Talentshow The Next Miley Cyrus (rückblickend irgendwie ein komisches Konzept), und Carpenter platziert sich als Dritte. Nächster Karriereschritt, selbstredend: Ein Gastauftritt bei ... Law & Order: Special Victims Unit? Huh? Na gut, irgendwer muss auch da die Kinder spielen. Auf jeden Fall bringt sie das auf den Fernseher-Radar und siehe da: Die Maus ist interessiert.

Girl Meets World heißt die erste Serie, in der sie auf dem Disney Channel auftritt. Die klassische Routine wie auch bei Victorious oder iCarly: 72 Folgen, sie singt den Soundtrack und wird daraus dann auch für eine eigene Gesangskarriere gepitcht. Der von Meghan Trainor geschriebene Solo-Track "Can't Blame A Girl For Trying" geht zwar nicht gerade durch die Decke, aber sie hat ihren Fuß im Business.

Was folgt, sind immerhin acht Jahre gar nicht so unerfolgreicher Hustle. Singles wie "Thumbs" und "Why" charten 2017 immerhin in den Bubbling Under-Charts. Das heißt, sie platzieren sich quasi ehrenhalber auf Platz 101 und 121 der Billboard-Charts. Das klingt nicht nach titanischem Erfolg, aber passiert halt auch nicht einfach so: Da ist konstant Output und Strategie hinter diesem Projekt.

Bis 2021 veröffentlicht sie quasi konstant Projekte und Singles, alle auf einem souveränen Level, es sind sogar vereinzelt goldene Schallplatten dabei. Aber klar, für den Titel der Disney-Prinzessin braucht es diesen kosmischen Erfolg. Und genau in diesem Jahr schlägt genau der ein: Sie findet sich in einem wahren Boulevard-Liebesdreieck wieder. Ihr Partner zu der Zeit, Joshua Bassett, hat zuvor nämlich Olivia Rodrigo gedatet. Beide sind ebenfalls Disney-Stars, wohnhaft bei der bizarren Serie High School Musical: The Musical – und dann entsteht dieser kleine Song daraus.

Olivias "Driver's Liscence" wird einer der meteorischen Songs einer Pop-Generation. Und Sabrina kriegt Subliminals ab. Es braucht nicht lange, bis das ganze Internet jeden Funken Drama kennt. Und natürlich muss sie antworten. "Skins" ist eine sehr, sehr, sehr halbgare Antwort, ein Versuch, irgendwie narrative Kontrolle zurückzugewinnen. Aber es setzt sie immerhin abseits von Disney auf die Karte: Der Track knackt fast die Top 40 und Leute wissen jetzt, wer sie ist.

Von da an kommt jedes Jahr ein Song, der sie ein bisschen mehr exponiert. Das Basislager bietet 2022 "Nonsense", ein wichtiger Track, weil er sie aus dem Drama-Kosmos herausholt. Er zeigt vor allem eins: Dieses Mädchen kann ziemlich albern und irre lustig sein. Neue Stoßrichtung: "Feather" zeigt zwar 2023 ein bisschen Diversität, aber spätestens 2024 macht sie klar: In einer Welt der ernsten und traurigen Bardinnen wird Sabrina Carpenter das lockerleichte Gegengewicht sein.

"Espresso" macht genau das, eine leichtfüßige Sommerjam, instrumental ein bisschen wie Doja Cats "Say So"; aber voller sofort-viraler One-Liner. "I can't relate to desperation" oder "I'm working late, 'cause I'm a singer" machen sofort die Runde. In England geht der Track fünf Wochen auf die eins, bei den Amis reicht es nur für Platz zwei. Egal, weil sie kurz darauf mit "Please Please Please" einen weiteren raushaut, der sich die Eins überall klarmacht.

Es ist so faszinierend, was für ein langwieriges Projekt Sabrina Carpenter ist. Sie hat auf diesen Erfolg so lange und so intensiv hingearbeitet, um es dann 2024 aussehen zu lassen, als wäre sie gerade frisch dabei und schieße das alles locker aus der Hüfte. Dass sie auch Vorgruppe für Taylor Swifts "Eras"-Tour machen durfte, das wird seinen Teil geleistet haben. Aber am Ende sind es zwei Singles und sie wirkt wie ein Künstler auf dem Weg zum Main Pop Girl. Das Album dazu, "Short N' Sweet", kommt ebenfalls in diesem Jahr – und der Himmel scheint das Limit zu sein.

Alben

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