laut.de-Biographie
Sabrina Setlur
Sabrina Setlur ist das Aushängeschild der Rödelheimer Deutsch-Soul-Schmiede 3p. 1993 entdeckt ihr Schulfreund Thomas Hofmann beim Mitrappen zum Autoradio die damals 19-Jährige für das Rödelheim Hartreim Projekt. Aus dieser Zusammenarbeit mit Hofmann und Moses P entwickelt sich das Hip-Hop-Projekt Schwester S, das 1995 mit der CD "S Ist Soweit" die deutschen Charts stürmt.
Den Schwester-Tagen ist die Deutsch-Inderin bald entwachsen. Sie beginnt, selbst zu texten und veröffentlicht 1997 unter ihrem echten Namen "Die Neue S-Klasse" mit der Hit-Single "Du Liebst Mich Nicht". Die CDs erscheinen auf dem inzwischen von Moses Pelham gegründeten Label 3p. Dort wird Setlur als Produktionsassistentin auch für andere Künstler tätig, außerdem moderiert sie eine wöchentliche Hip Hop-Sendung im Hessischen Rundfunk.
In einer im deutschen Musikgeschäft wohl einmaligen Aktion gibt sie Anfang 1998 den vom RHP übernommenen Staffelstab zur Bekanntheitsförderung an Xavier Naidoo weiter: In ihrer Single-Auskopplung "Frei Sein" überlässt sie, weil sie nach eigenen Angaben nicht singen kann, Naidoo die Vocals und stellt sich auch im Video ganz in den Promo-Dienst für den Newcomer. Marketing made in Rödelheim - Respekt.
Erneutes Aufsehen erregt dann im Frühjahr 1999 Setlurs Zusammenarbeit mit der britischen Formation Faithless. Für einen Remix des Faithless-Songs "Bring My Family Back" überträgt die Frankfurterin eine Strophe ins Deutsche und rappt. "Ich will meine Familie zurück." Presserummel und Chartserfolg sind wieder garantiert.
Das Nachfolge-Album zur Neuen S-Klasse erscheint im Oktober 1999: "Ich werde mir so viel Zeit nehmen, wie ich brauche", hatte die Setlur zuvor verkündet. Der Erfolg gibt ihr Recht: "Aus der Sicht Und Mit Den Worten Von ... " schnellt in den Charts von 0 auf 1.
Doch die bemühte Gossenlyrik findet nicht nur Freunde. Auch an der anschließenden Tour scheiden sich die Geister: Während die Fans nach wie vor toben, nörgelt die Presse, Sabrina Setlur habe "live die Strahlkraft eines Parklichts".
Doch mögen die Kritiker noch soviel mäkeln, Setlur wird im Jahr 2000 mit dem Echo als "Beste nationale Künstlerin" ausgezeichnet. Und sie erweitert ihr Tätigkeitsfeld: Im Kinofilm "Anatomie" mit Franka Potente ist sie in einer Nebenrolle zu sehen.
Anfang 2001 macht Sabrina mit ihrer kurzen Beziehung zu Tennisstar Boris Becker Schlagzeilen, in der Folge mehren sich Gerüchte über Mager- und Drogensucht. In diese Zeit fällt ein Streit um Nacktfotos mit dem Männermagazin FHM, der sich bis Anfang 2002 hinzieht. Im Sommer 2003 wird sie wegen unsicherer Fahrweise mit 1,7 Promille von einer Polizeistreife gestoppt.
Das im November 2003 veröffentlichte Album "Sabs" erreicht zwar Platz zehn in den deutschen Charts, hält sich dort - für Sabrinas Verhältnisse - aber nur recht kurz. Die sich anschließende Tournee scheitert an mangelndem Publikumszuspruch und wird Anfang 2004 kurzfristig abgesagt.
Im Frühjahr 2004 nimmt Sabrina am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil, zieht aber gegen Max Mutzke den Kürzeren. Kurz darauf erscheint die Best Of "10 Jahre - Das Beste von 1995 bis 2004". Seit 2006 arbeitet sie an ihrem sechsten Album "Rot", das im August 2007 erscheint. Rechtzeitig zur VÖ der vorab ausgekoppelten Single "Lauta" launcht sie ihre neue Webseite rot.fm.
"Du bist'n Babe, ich möcht' dein Badewasser saufen, schwärmen schon 1995 die Rödelheimer Kollegen. Wenn das keine Liebeserklärung ist ...
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