laut.de-Biographie
Simone Felice
Was wäre gewesen, wenn ... ? dürfte ein Gedanke sein, den Felice Simone und seinen Angehörigen des Öfteren durch den Kopf gegangen ist. Denn an dramatischen Momenten hat es in seinem Leben bislang nicht gemangelt.
1976 im Bundesstaat New York in den Catskill Mountains nahe Woodstock geboren, entrinnt Felice als Zwölfjähriger nach einer Hirnblutung nur knapp dem Tod. Eine Not-OP, bei der ein Teil seines Gehirns entfernt wird, rettet ihm das Leben.
Bleibende Schäden erleidet er nicht. Er kauft sich eine Gitarre, wirft mit 18 die Schule hin und tritt als Frontmann der Punkband Eight Body Trunk im legendären New Yorker Lokal CBGB's auf
Doch er interessiert sich auch fürs geschriebene Wort. Mit 22 veröffentlicht er mit "The Picture Show" eine Gedichtsammlung, die er in New Yorker Cafés, aber auch an der Westküste, in London und Berlin vorträgt. 2004 veröffentlicht er seinen ersten Roman "Goodbye Amelia", ein Jahr später folgt "Hail Mary Full Of Holes".
Parallel dazu beginnt er, mit seinem Bruder Ian Songs zu schreiben. Zusammen mit dem dritten Familienmitglied im Bunde, James, gründen sie 2005 die Felice Brothers. Zunächst halten sie sich mit Musizieren in Kneipen und der U-Bahn über Wasser, mit ihren ersten zwei Alben "Tonight At The Arizona" (2006) und "The Felice Brothers" (2007) gelingt es ihnen aber, auch international auf sich aufmerksam zu machen.
2009 gibt Simone überraschend seinen Austritt bekannt. Er zieht sich in seine Heimatstadt zurück und schreibt die Songs, die auf "Nothing Gold Can Stay", dem Debüt seiner neuen Band The Duke & The King, erscheinen. Ein Jahr davor hatte er als Schlagzeuger am Erfolgsalbum "I And Love And You" der Avett Brothers mitgewirkt.
Von Produzent Rick Rubin zeigt er sich schwer beeindruckt. "Er nötigt seine Zöglinge zu schreiben, zu schreiben und noch mal zu schreiben. Es ist kein Album, bis es ein Album ist. Man muss lernen, dass man Ideen auch einfach in den Papierkorb werfen kann", erklärt er.
2010 nimmt sein Leben erneut eine dramatische Wende. Möglicherweise als Folge des Hirnschlags in jungen Jahren hat Felice einen Herzfehler entwickelt, der nach einem Konzert zu starken Schmerzen führt. Eine weitere OP, diesmal am offenen Herzen, rettet ihm ein zweites Mal nur knapp das Leben.
Nach der Veröffentlichung des zweiten Albums "Long Live The Duke & The King" (2010) ist mit dem Projekt erst mal Schluss. Gemeinsam mit seinen Geschwistern und mit Freunden nimmt er sein selbstbetiteltes Debüt auf, das 2012 zeitgleich mit seinem Roman "Black Jesus" erscheint. 2014 legt er seinen Zweitling "Strangers" nach.
"Zufall? Schicksal? Medizinische Kunst? Chaos? Liebe? Ich habe mich für letzteres entschieden. Nennt mich einen Romantiker, einen Träumer ... Liebe. Das hat mich gerettet. Immer und immer wieder", schreibt Felice in einem bewegenden Artikel für die britische Tageszeitung The Guardian (siehe Links).
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