laut.de-Biographie
SPN-X
Aus Sicht des Cottbuser Vierers ist die Welt einfach gestrickt: Es gibt Punkrock und Nicht-Punkrock. Basta! Punkrock ist dann alles, was gefällt. Zum Beispiel die Frisur von Angela Merkel oder der Wartesaal beim Arbeitsamt. Weniger punkrocken dagegen Stefan Raab und das Gesicht von Angela Merkel.
Lucky Luke schießt bekanntlich schneller als sein eigener Schatten und SPN-X wollen schneller spielen als ihre eigenen Schatten. Will sagen, SPN-X könnten die NoFX des Ostens sein. Zumindest sind die kalifornischen Surfpunker die erklärten Lieblinge des Quartetts, das allerdings auf deutsche Texte setzt.
Seit 1997 spielen Alex (git), Thomas (dr), Nico (git, voc) und Micha (b, voc) zusammen. Als "räudige Straßenköter-Punkband" (O-Ton)angefangen, schlägt der Melodicore immer mehr durch. Man einigt sich auf den Bandnamen SPN-X, der genügend Raum für Interpretationen bietet. Einen höheren Bekanntheitsgrad erlangt die Combo durch den Gewinn des "F6 Music Award 2000", des größten ostdeutschen Musikförder-Wettbewerbs. Der Preis: ein Plattenvertrag bei BMG und die Produktion einer Maxi-CD.
Mit einer flotten Punk-Version des Nena-Klassikers "Nur Geträumt" debutieren die Cottbuser im Mai 2001. Der frisch arrangierte Track wird gleichzeitig Titelsong des Films "Wie Feuer Und Flamme", einer deutsch-deutschen Liebesgeschichte im Punk-Milieu der Achtziger. Auf der Maxi-CD findet sich auch der Song "Mein Schwanz (hat Priorität)", mit der die holde Männlichkeit auf die Schippe genommen wird.
Mit dem Plattenvertrag in der Tasche ist die nahe Zukunft der Fun Punker, die Udo Lindenbergs Initiative "Rock gegen rechte Gewalt" unterstützen, gerettet. Jetzt wollen sie erstmal jedes Klo der Republik rocken, sämtliche Biervorräte trinkenderweise vernichten und absolut jedem Teenie-Mädel den Kopf verdrehen. Aber auch langfristige Planung muss sein: "Wenn Ärzte und Hosen in Rente gehen, wollen wir das Abschiedskonzert spielen." Ob Träume Schäume sind?
Immerhin geht der seltsame Traum einer Grand Prix-Teilnahme im Frühjahr 2002 in Erfüllung. Mit "Bravo Punks" sorgen sie für frischen Wind bei der einstigen Schlagerverantaltung. Es reicht zwar nur für den Sympathiepreis, doch Spn-X bleiben in aller Munde und droppen einen Monat später ihr Debut "Ein rasantes Musik", welches in die Charts einsteigt. Der erste Schritt in Richtung Tote Hosen ist gemacht, und die Band aus dem Osten lacht.
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