laut.de-Kritik
Fronter Andy reißt das Ruder rum.
Review von Michael EdeleDie Abstände zwischen den Alben werden länger, aber Hektik war der Kreativität bekanntlich noch nie zuträglich. Im Hause Symphorce ließ man sich drei Jahre Zeit, um den Nachfolger von "Become Death" einzutüten.
Diese Zeit darf und soll man sich ruhig nehmen, wenn dabei ein starkes Album heraus kommt, und das ist "Unrestricted" definitiv geworden. Los gehts mit dem düsteren "The Eternal", das von einer Klaviermelodie eingeleitet wird und sich zu einer eindringlichen Midtempo-Nummer entwickelt, die von Andys Gesang dominiert wird. Vor allem die Backing Vocals klingen stellenweise original wie Geoff Tate von Queensryche - ein echter Wahnsinn.
Direkt im Anschluss macht "Until It's Over" richtig Dampf und rockt straight nach vorne weg. Das nennt man wohl eine echte Hitsingle, die richtig schön nach vorne treibt und live mächtig einschlagen dürfte. Gleiches trifft auf das düstere "Sorrow In Our Hearts" zu. Der eher schleppende Track atmet vor allem in der Bridge einen starken 80er-Flair.
Dann folgt jedoch eine kleine Durststrecke, was gar nicht mal so sehr daran liegt, dass "Whatever Hurts" mit einem ganz schaurigen Intro beginnt. Aber schon auf dem Vorgänger hatten die Schwaben schon Spaß daran, mit manch nervigem Effekt zu arbeiten. Der Song plätschert ein wenig zu sehr vor sich hin, und auch das simple "The Waking Hour" bewegt sich zu nah am 'Lala', um wirklich zu zünden. Andy klingt ein bisschen sehr wie Michael Kiske (Ex-Helloween).
Auch "Visions" und "The Mindless" sind musikalisch nur bedingt spannend, doch es ist einmal mehr Fronter Andy, der das Ruder rum reißt. Hatte man zuvor noch den Eindruck, dass Geoff Tate durch den Hintergrund trällert, könnte ich schwören, immer wieder besagten Michael Kiske herauszuhören. Was Herr Franck da zaubert, ist schon beeindruckend.
Einen rockigeren Touch legen Symphcore mit "The Last Decision" und dem abschließenden "Do You Ever Wonder" hin. Dennoch gelingt es ihnen nicht ganz, an die bisherigen Leistungen anzuschließen. Gesanglich gibt es kaum etwas auszusetzen, doch die musikalische Umsetzung weist im Vergleich zu den Vorgängern ein paar Schwächen auf.
1 Kommentar
Wieso wird in dem ganzen Review kein einziger Satz zum wohl bekannteren Nebenprojekt von Fronter Andy Franck "Brainstorm" gesagt und was und wie dieser Power-Metal von dem von "Brainstorm" unterscheidet? Wird der Fan von "Brainstorm" da fündig oder ist die Musik von Symphocore progressiver oder thrashiger oder was auch immer?