laut.de-Biographie
The 69 Eyes
Dass es in Finnland mehr als nur Rentiere zu bewundern gibt, hat uns Ville Valo mit seiner Combo längst bewiesen. Dass die finnische Musikszene mehr zu bieten hat als HIM, das beweisen nicht zuletzt die 69 Eyes.
Nachdem die schwarze Szene wie der Phönix aus den Achtzigern auferstanden ist, kommen immer mehr Bands auf den Trichter, ihre Mucke düster und verzweifelt klingen zu lassen, mit Texten voller "death", "sin" und sonstigem Firlefanz. So auch die 69 Eyes, die früher dreckigen Sleaze-Rock mit Bikerattitüde präsentierten, später aber als dunkle Gesellen durch die Nacht stapfen.
Den Grundstein legen bereits 1989 Sänger Jyrki 69 (aka Jyrki Pekka Emil Linnankivi), Basser Archzie (aka Arto Väinö Ensio Ojajärvi), Gitarrist Timo-Timo (aka Timo Tapio Pitkänen), Gitarrist Bazie (aka Pasi Moilanen) und Drummer Lotto in den Bars von Helsinki. Ursprünglich sind sie auf den Spuren von Bands wie Hanoi Rocks oder Mötley Crüe unterwegs, doch das ändert sich spätestens mit dem Einstieg von Drummer Jussi 69 (aka Jussi Heikki Tapio Vuori).
In Tyskland zunächst noch weitgehend unbekannt, erfreuen sie sich komischerweise in Italien und Japan einer recht erklecklichen Fanbasis. Am mangelnden Engagement kann es eigentlich nicht liegen, dass sie hierzulande lange ein Insidertipp bleiben, aber die kontinuierliche Arbeit macht sich mit der Zeit bezahlt.
Für die 2000er-Scheibe "Blessed Be ..." klemmt sich wieder einmal Ville Valo ans Mikro, um ein paar Backing-Vocals einzusingen. Mit dieser Platte schießen The 69 Eyes in Finnland direkt in die Top Ten. Langsam aber sicher merkt auch das europäische Ausland, was da aus Skandinavien angerollt kommt.
Mit "Paris Kills" kehren The 69 Eyes nach zweijähriger Pause im Frühjahr 2002 auf die Bildfläche zurück. Noch immer ist ihr Düstersound sehr eingängig und ähnelt insgesamt dem des Vorgängers. Der Durchbruch ist damit gesichert. Zumindest in Finnland landen sie mit der nächsten Scheibe beim Majorlabel EMI.
Die Touren werden immer ausführlicher. Nachdem MTV-Star Bam Margera die Band featuret, sind The 69 Eyes auch in den Staaten angesagt wie nie zuvor. Über 100 Shows pro Jahr sind fortan keine Seltenheit mehr. Dennoch veröffentlichen sie in schöner Regelmäßigkeit gute bis sehr gute Alben.
Dessen ist sich auch Frontvampir Jyrki bewusst. Anlässlich des 2016 erscheinenden "Universal Monsters" sagt er: "Niemand macht Musik wie wir. Das ist unser Leben, daran glauben wir. The 69 Eyes sind universale Rock'n'Roll-Monster - allzu viele von uns sind nicht mehr übrig."
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