laut.de-Biographie
To Rococo Rot
Deutsche Electronica, die es zu internationaler Berühmtheit gebracht hat, gibt es selten. To Rococo Rot gehören dazu. Im April 2001 haben sie mit "Music Is A Hungry Ghost" bereits ihr viertes Album heraus gebracht. Rund zwei Jahre schraubten sie an ihrem neuesten Coup herum. In einer leeren Wohnung wurde für die Endproduktion campiert, spartanisch mit G3-Powerbook und zwei Lautsprechern. Nichts und niemand sollte die Konzentration stören.
Erneut arbeitete das Klangkunst-Trio mit dem New Yorker DJ und Musiker Craig Willingham aka I-Sound auf "Musik Is A Hungry Ghost" zusammen – man kennt sich seit der US-Tour 1998. Im Herbst entstand bei einem gemeinsamen Studioaufenthalt bereits das Stück "A Little Asphalt Here And There". Auch der in London lebende rumänische Violonist Alexander Blanescu folgte der Einladung gerne, mit To Rococo Rot auf zwei Sücken Geige zu spielen. Balanescu vertonte schon einmal Kraftwerk-Songs und arbeitete bereits mit Größen wie Kate Bush und den Pet Shop Boys zusammen.
Geigenklänge sind für den Sound des Trios aus dem Düsseldorfer Ex-Kreidler-Bassisten Stefan Schneider und den Berliner Brüdern Robert und Ronald Lippok nichts ungewöhnliches, wie eigentlich für den Sound von To Rococo Rot ohnehin nichts ungewöhnlich ist. Aus Geräuschen, Samples und analogen Einspielungen klassischer Instrument basteln sie verschrobene Klangteppiche. Töne werden variiert und immer neu angeordnet, mal sind noch popistische Spuren zu erkennen, mal schraubt, kratzt und hämmert ihre Musik gegen alle konventionellen Hörgewohnheiten an.
To Rococo Rot sind seit 1995 als Elektonic-Bastler zusammen. Ihr erstes Album "To Rococo Rot" veröffentlichten sie 1995 bei Kitty-Yo, ehe sie 1997 "Veiculo", 1999 "The Amateur View", 2001 "Music Is A Hungry Ghost" und 2004 "Hotel Morgen" herausbrachten. 2006 erscheint unter dem Titel "Taken From Vinyl" eine Sammlung rarer Liebhabertracks, die bislang meist nur auf Labelsamplern erschienen sind.
Für den Bayerischen Rundfunk frickelten sie zwei Hörspiele zusammen und auch für den Dokumentarfilm "No Ordinary Cowboy" waren sie für den Soundtrack aktiv. Immer häufiger werden sie mit Remixanfragen bedacht – für die britischen Pop-Gourmets St. Etienne assistierten sie bei deren Album "Sound Of Water".
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