laut.de-Biographie
Yossi Sassi
"Es geht mir als Musiker immer darum, neue Horizonte zu erkunden und zu neuen Ufern auf zu brechen." Dies sagt Yossi Sassi, ein prägender Pionier des Oriental Rock. Als Mitgründer und treibende Kraft von Orphaned Land schrieb er Metalgeschichte. Als Solokünstler wandelt er zwischen musikalisch höchst unterschiedlichen Welten.
Dem Israeli mit griechischen Wurzeln scheint die Musik bereits in die Wiege gelegt. Sein Vater und dessen neun Brüder spielen allesamt Instrumente. Der Großvater war ein lokal bekannter Oud-Spieler und Sänger. So wächst der Junge zwischen Balkan-Rhythmen, spirituellen Chants plus allerlei Folk auf.
In Yossi potenzieren sich alle Einflüsse. Der bekennende "Musikwahnsinnige" spielt neben Flöte und Gitarre noch 17 weitere Saiteninstrumente in virtuoser Perfektion. Doch damit nicht genug: Nebenbei erfindet er 2011 ein komplett neues Instrument namens Bouzoukitara. Auf der Suche nach einen effizienten Weg, zwischen seiner akustischen griechischen Bouzouki und der E-Gitarre hin und her zu wechseln, konstruiert er ein völlig neuartiges Werkzeug mit zwei Hälsen und Körpern.
Zu dieser Zeit spielt er noch bei Orphaned Land an der Seite von Jugendkumpel Kobi Fahrhi und dort eine tragende Rolle als Songwriter, Produzent und Arrangeur. Die Bouzoukitara nimmt jedoch einen immer größeren Raum in seinem künstlerischen Denken ein. Schon bald startet er parallel eine Solokarriere, der er sich ab 2014, nach dem Abschied von OL, komplett widmet.
Sassi sieht seine Klänge als Weg, eine Brücke zwischen Orient und Okzident zu bauen, damit nicht die Unterschiede, wohl aber die Dispute zwischen den Kulturen verschwinden. Hierzu kombiniert er orientalischen Folk mit griechischen Elementen und wirft sie in einen großen Topf aus Progressive Rock, Balladen und einem Hauch Metal. Das Ergebnis ist eine feurig-bunte Mischung, deren Klangfarben sich nahezu ausnahmslos aus dem Zentrum der Bouzoukitara entwickeln.
Im Gegensatz zu vielen Kollegen begreift Sassi das Komponieren nicht als intellektuellen Akt. Musizieren bedeutet für ihn die absolute Hingabe an Intuition. Ähnlch wie Jim Morrison sieht er den Künstlerer als eine Art Antenne, die ihre Ideen mit Hilfe musischer Kräfte ortet, entwickelt und umsetzt.
Im Frühjahr 2018 erreicht Sassi mit seinem vierten Album "Illusion Of Choice" einen vorläufigen kreativen Höhepunkt. Die Platte verbindet Komplexität mit Eingängigkeit und glänzt daneben mit edlen Gästen wie etwa der Jazz- und Soul-Sängerin Ester Rada am Mikro.
Wie seine ehemalige Mutterband bleibt der Musiker dem Streben nach Frieden in Nahost tief verbunden. Sassis Kombination aus Intelligenz, Warmherzigkeit und Talent trägt ihm eine stetig wachsende Fanschar auch und gerade unter muslimischen Hörern ein.
Sassi: "Musik ist die universelle Sprache der Welt. Es öffnet Herzen und es verbindet verschiedene Menschen aus verschiedenen Hintergründen und Glaubensrichtungen, um die gleiche Melodie, Texte und Ideen zu lieben. Es ist mein Lebensinhalt, Leute zusammen zu bringen, bewaffnet mit einem Bouzouki und einem Gitarrenverstärker!"
