laut.de-Kritik
Oberbayern meets Oakland again: Die Auszeit war jede Minute wert.
Review von Erich RenzFür Genrefremde: The Notwist + Themselves = 13 & God. Die einen stammen aus Oberbayern, die anderen aus Oakland. Dennoch ist die Symbiose weder krachlederne Blasmusik noch ein Underground-Battle. 13 & God ist ein Melting-Pot, in dem sich Groove, Rap, Indie und Krautrock tummeln. "Own You Ghost" muss sich weder vor dem gelobten Debüt in Schutz nehmen, noch über den Erstling erheben. Es ist schlichtweg ebenso unauffällig wohltuend.
Bei den unzähligen Nebenprojekten der Acher-Brüder erstaunt die lang erwartete Rückkehr von 13 & God. Auch für Martin Gretschman alias Console und Notwist-Kollege mag die Welt noch nicht genug sein. Mit den Rappern aus den Staaten haben sich die drei einigen Inhalten gewidmet, die sich eindringlich gegen Eingängigkeit erwehren. Der Tod und das Vergängliche, die ewigen Gegenspieler flauschiger Produktionen. Hip Hop und Harmonien, ob im Wechsel als Kontinuum oder zusammen im Fluidum.
Was diese Partnergesellschaft kann, ist zu einem groß geschuldeten Teil der Verzicht auf das Knallige. "Unyoung" ist ein Gebäude, das aus Phasenverschiebungen und minimalistischer Konstruktion entsteht. Bei Markus Achers leichtem Einstieg in "It's Own Sun" tragen sich die verschrobene Akusitkgitarre, ein segelnder 'Uh'-Vokalchor und ungleiche Beat-Akzente zu einer dünnen, portionsgerechten Schicht zusammen.
Die süffisante Abschlusszeile "Can't get the 'eat' out of death" formuliert dieses Ende und den Anfang vom Zungenbrecher "Death Major", das mit einem Sample von Beethovens Mondscheinsonate bespickt ist. Wenn es eine Single gäbe, wäre das angespornte "Oldage" der tauglichste Vertreter - mit einer kleinen Note von Notwists "Pilot".
Etliche Jahre hat es kostet, ehe diese Zusammenkunft wieder ins Leben gerufen wurde. Wenn die Arbeit ihre Früchte wie bei "Own Your Ghost" trägt, ist sie jede Mühe wert. Egal, wie lange das dauert.
2 Kommentare
Das ist geil!
wow, kleine review
hätte nicht gedacht, dass es besser als der vorgänger wird. bis jetzt das beste album 2011 für mich. Und Death Major ist eines der besten Lieder, die ich je gehört habe. unglaublich gut!