laut.de-Biographie
Ahab
Der Kapitän Ahab in Herman Melvilles Klassiker hat eine Obsession: Er will den weißen Pottwal Moby Dick, an den er sein Bein verloren hat, um jeden Preis erlegen. Auf Gedeih und Verderb jagt er den Wal auf hoher See und stürzt sich und seine Mannschaft ins Unglück. Die Tiefen des Meeres verschlingen die Besatzung, nur der Erzähler Matrose Ismael überlebt.
Mit einer solch obsessiven Persönlichkeit als Namenspatron beflaggt eine deutsche Doom-Band ihr Schiff, um sich in musikalische Abgründe zu begeben. Ende 2004 gründen die beiden Midnattsol-Mitglieder Christian R. Hector (Gitarre) und Daniel Droste (Vocals, Gitarre, Keyboard) im Süden Deutschlands Ahab und holen sich noch Basser Stephan Adolph mit an Bord.
Die EP "The Oath" ist das erste Lebenszeichen der jungen Band und erscheint 2005. Darauf wird ersichtlich, dass Ahab stilistisch einen ganz anderen Kurs einschlagen als Midnattsol. Melville scheint es dem Trio angetan zu haben, denn wieder darf sein Buch als Inspiration für ein düsteres und aggressives Album herhalten. Unter dem Banner der Moby Dick-Story erscheint Ende 2006 das Debütalbum "The Call Of The Wretched Sea".
Live präsentieren sich Ahab auf dem Doom Shall Rise IV-Festival unter anderem gemeinsam mit Solitude Aeturnus, Against Nature, Glow und Versus The Stillborn Minded. Um live spielen zu können, haben sie sich inzwischen die Rhythmussektion von Dead Eyed Sleeper in Form von Drummer Cornelius Althammer und Basser Stephan Wandernoth geangelt.
Christian steigt im Laufe der Zeit bei Midnattsol aus, um sich ganz auf Ahab zu konzentrieren. Das ist auch notwendig, denn die Arbeiten an "The Divinity Of Oceans" sind aufwändig und umfangreich wie selten zuvor. Zusammen mit Produzent Markus Stock (The Vision Bleak) nehmen Ahab die Scheibe auf und veröffentlichen sie Ende Juli 2009.
Den Drei-Jahres-Takt behalten sie auch für ihr drittes Album "The Giant" bei, auf dem sich Herbrand Larsen von Enslaved im Mai 2012 die Ehre eines Gastauftritts gibt. Auf Tour geht es hernach unter anderem gemeinsam mit Omega Massif, bevor weitere drei Jahre später "The Boats Of The Glen Carrig" erscheint.
Auch für Album Nummer vier steht ein Roman Pate. Nämlich der gleichnamige von William Hope Hodgson. Seefahrer stranden auf einer Insel und kämpfen gegen Schneckenmenschen und andere seltsame Kreaturen ums Überleben. Das Album enthält sowohl den schnellsten als auch den langsamsten Song in Ahabs Karriere. Außerdem schafft es ein Cover des Alan Parsons Project-Songs "The Turn Of A Friendly Card" als Bonustrack auf die Platte. Mit an Bord ist dabei Sahgs Olav Iversen.
Dann kommt: lange nichts, außer viel Touren, was sich am 2020er Live-Album "Live Prey" zeigt. Die Corona-Pause nutzen die Mosbacher dann aber anscheinend, im Januar 2023 erscheint endlich "The Coral Tombs", das auf Jules Vernes Klassiker 20.000 Meilen unter dem Meer basiert.
Noch keine Kommentare