Porträt

laut.de-Biographie

Bear in Heaven

Eines Tages bekommt John Philpot von einem Freund eine Zeichnung in die Hand gedrückt, auf der ein Bär frei durch die Luft schwebt. "Bear in Heaven, ein guter Name für meine Band", denkt sich der Musiker aus dem Bundesstaat Georgia, der zu dem Zeitpunkt mit Bedroom-Recordings ohne großen Erfolg einen eigenen, experimentellen Sound zwischen Drones und Space-Disco sucht.

Bear in Heaven - Beast Rest Forth Mouth Aktuelles Album
Bear in Heaven Beast Rest Forth Mouth
Popsongs statt zehnminütiger LSD-Elogen.

Große Vorbilder sind dabei Prince und Talk Talk, doch Philpot fehlen zunächst vor allem Mitstreiter zur Verwirklichung seiner anspruchsvollen musikalischen Visionen. Stattdessen holt er sich zunächst ziellos Musiker in sein Schlafzimmerstudio, die mit ihrem jeweiligen Können seine Songideen immer weiter verwässern.

Erst als Adam Wills, Sadek Bazarra und Joe Stickney zu Bear in Heaven stoßen und man Philpots Demos in den Band-Kontext übersetzt, entwickelt sich langsam ein verbindlicher, höchst eigenwilliger Stil zwischen Prog, warmem Synthiepop und Shoegazing.

Auch wenn ein greifbarer Hit in diesem hypnotischen Klangkosmos fehlt: Die US-Szene registriert das erste Album "Red Bloom Of The Boom" aus dem Jahr 2007 mit Wohlwollen.

Die Vergleiche mit Pink Floyd, My Bloody Valentine oder Depeche Mode sind gut gemeint, greifen aber allesamt zu kurz. Wenn überhaupt, dann stehen wohl die deutschen Krautrocker Can exemplarisch für die freischaffende Herangehensweise von Bear in Heaven, die mittlerweile in New York eine feste Heimat gefunden haben.

So etwas wie ihren Durchbruch erlebt die Band mit der traumwandlerischen Single "Lovesick Teenagers". Blogger nehmen sie 2009 mit Begeisterung auf, obwohl sie mit ihrer Spielzeit von knapp drei Minuten eigentlich nicht für die großen Zusammenhänge steht, in denen Bear in Heaven denken. "Wir mögen Pop genauso wie experimentelle Musik. Man muss beiden Kindern gleichviel Aufmerksamkeit schenken", sagt Philpot in einem Interview.

Von Pitchfork bekommt die Band den "Best New Music"-Award für ihr zweites Album "Beast Rest Forth Mouth" verliehen. Dabei fällt auch dort dem Musikkritiker nicht recht viel mehr ein, als das Album als Soundtrack-Musik zu etikettieren.

Ein Fan schreibt auf seiner Facebook-Seite gar, John Philpots Gesang klinge nach den Soft-Rockern Toto. Darauf angesprochen muss der Musiker, der den plötzlichen Erfolg seiner Band immer noch nicht ganz glauben kann, herzhaft lachen: "Not really!"

Alben

Surftipps

  • Offizielle Seite

    Gepflegter Foto- und Video-Blog.

    http://www.bearinheaven.com/
  • MySpace

    Hört euch Bear In Heaven an

    http://www.myspace.com/bearinheaven

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