Cold War Kids - " New Age Norms 3"

Die Cold War Kids waren einst eine bluesrockige Indieband und gehören nun zur Poprock-Mainstream-Bande mit alternativem Anstrich. New Age Norms 3, der Abschluss der Trilogie, die mit einer EP begann, und nun mit den gleich acht neuen Liedern endet, zeigt das deutlich: Mit ziemlich viel Funk im Sound und gutgelauntem Gesang zielen die Songs auf die großen Festivalbühnen und Radio-Rotation. Die Melodien sind catchy und clever, zwar niemals herausragend, tänzeln aber immer zwischen Eingängigkeit und Engagement. Und das ist mehr als man von anderen Bands sagen kann, die seit fast 20 Jahren aktiv sind.

Mit Falsettgesang und viel Frische liefert die Band perlende Power-Pop-Hymnen am Fließband. Die Indie-Wurzeln, fest in der Band-DNA eingegraben, sind aber unsichtbar, und der immer mitschwingende Soul stets hörbar: So findet man Tracks, die mal an Modest Mouse erinnern, dann wieder an MGMT, ab und an sogar an die Bee Gees oder Beach Boys sowie an die Kollegen aus den Nullerjahren The Killers. "New Age Norms 3" bildet so den stimmigen Abschluss der Trilogie - und das endgültig befreite Ankommen der Indie-Soul-Band im Mainstream. Die drei Teile greifen perfekt ineinander und fahren doch einen jeweils etwas anderen Ansatz.

Dass das alles nicht nach Mittelmaß klingt, ist der Spielfreude und Euphorie der Cold War Kids zu verdanken: Die Band mischt satte Retrosounds mit pulsierenden Disco-Vibes, bombastische Arrangements mit kargem Lo-Fi-Rock, coole Crooner-Atmosphäre mit souligen Flächen und unverschämt verzückten Synth-Pop mit überraschenden Hip Hop-Anleihen. Vielleicht ist nicht alles für den Platz unter der großen Discokugel geeignet, aber als unangestrengte Playlist für das fröhliche Aufwachen daheim jederzeit.