Porträt

laut.de-Biographie

Descendents

Poppunk ist populär, darüber braucht man nicht zu streiten. Blink 182, The Offspring, Millencolin und noch viele weitere Bands feiern große internationale Erfolge. Doch all diese Bands hätte es vielleicht nie gegeben, hätte sich nicht 1978 in Los Angeles eine Gruppe gegründet, von denen jeder Punkfan mindestens den Namen gehört haben sollte: The Descendents.

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Frank Navetta an der Gitarre, Tony Lombardo am Bass und Bill Stevenson am Schlagzeug spielen damals noch ohne jeden Sänger als eine der ersten Bands einen aggressiven Mix aus Punk und Pop, der schon bald sehr populär werden soll. 1979 schmeißen sie die erste Single "Ride The Wild" unters Volk – um sich danach wieder für einige Zeit aus der Musikwelt abzumelden.

Erst 1981 kriechen The Descendents wieder an die Oberfläche - diesmal zu viert und mit Sänger: Milo Auckerman stößt schon 1980 zur Band. Nun wird endlich über die Dinge gesungen, die wirklich von Bedeutung sind: "Rejection, food, coffee, girls, fishing and food" (auf gut Deutsch etwa "Ablehnung, Essen, Kaffee, Frauen, Fischen und Essen").

1981 erscheint die erste EP "Fat", auf der die Marschrichtung der später folgenden Texte vorgezeichnet ist: Ihre Vorliebe für Essen ("Wienerschnitzel") oder ihr gutes Verhältnis zu ihren Eltern ("My Dad Sucks"). Ein Jahr später folgt das erste Album "Milo Goes To College". Kurze Zeit später verlässt Frank Navetta die Band und wird durch Ray Cooper ersetzt.

Bill Stevenson steigt bei Black Flag als Schlagzeuger ein, allerdings ohne die Descendents zu verlassen. Milo macht derweilen seine Drohung wahr und studiert Biochemie. Es kommt wie es kommen muss: The Descendents liegen auf Eis. Und es soll noch einige Jahre ruhig um die Band bleiben.

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1985 das Comeback. "I Don't Want To Grow Up" heißt die Platte, die sich noch poppiger als der Vorgänger gibt. Stevenson hat Black Flag den Rücken gekehrt und widmet sich voll den Descendents. Als eine Tour ansteht, nimmt jedoch Tony Lombardo seinen Hut und Doug Carrion übernimmt an die vier Saiten.

Doug spielt um 1986 "Enjoy" und 1987 "All" ein. Die Band steht auf ihrem Höhepunkt – doch Milo fällt wieder ein, dass er mit seinem Studium noch gar nicht fertig ist. So trennen sich die Descendents erneut. Bill Stevenson hingegen hat noch nicht genug vom Bandleben und gründet All.

Die Descendents scheinen erneut tot - bis 1996. Milo ist mittlerweile Doktor der Biochemie und mit den Descendents kann es weitergehen. Mit neuem Line-Up – der Instrumentabteilung von All, bestehend aus Bassist Karl Alvarez, Gitarrist Stephen Egerton und Schlagzeuger Bill Stevenson – geht das Album "Everything Sucks" an den Start.

Milo singt noch immer über seine Probleme mit allem und jedem und der Hörer bekommt Poppunk pur. Dem Release folgt eine ausgiebige Tour – danach trennen sich die Wege vorerst erneut. 2001 erscheint die Live-CD "Live Plus One", der das zeitgleich erscheinende Livealbum von All beigefügt ist. 2004 erscheint mit "Cool To Be You" tatsächlich ein neues Studioalbum, mit dem kaum einer rechnet.

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Am 31. Oktober 2008 stirbt Urgitarrist und Gründungsmitglied Frank Navetta nach kurzer Krankheit. In einem Onlinestatement stellen seine ehemaligen Kollegen klar, dass Frank stets Teil der Familie war. "Sein Beitrag zur Band und zur Musik im Allgemeinen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden."

Ebenso überraschend wie 2004 melden sich Descendents auch 2016 noch einmal zurück. Mit der Single "Victim Of Me" kündigen die Ur-Punks auch ein neues Album an: "Hypercaffium Spazzinate" erscheint im Juli 2016.

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