Porträt

laut.de-Biographie

Gus G.

Randy Rhoads, Zakk Wylde, Jake E. Lee, Steve Vai, Joe Holmes, Jerry Cantrell – sie alle waren Teil der Ozzy Osbourne-Band. Auch wenn der ständig rein- und rauspendelnde Wylde den Rekord für die meisten Jahre insgesamt an der Seite des Madman hält, spielte nie jemand länger am Stück Gitarre für ihn wie Kostas Karamitroudis – besser bekannt als Gus G.

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Metalsplitter Ozzy-Gitarrist Gus G. beim ESC
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Als Sohn eines griechischen Volksmusikers wächst Gus G. in Thessaloniki auf. Der Vater ist zum Glück auch Rock-Fan und kauft seinem Sprössling die erste Gitarre, als sich der – schwer beeindruckt von Peter Framptons Talkbox-Skills – im Alter von zehn Jahren eine wünscht. Nach einigen Jahren klassischen Gitarren-Unterrichts folgt schließlich mit 14 der ersehnte Wechsel zur E-Gitarre. Vier Jahre später schreibt sich der Junge am renommierten Berklee College Of Music ein und wandert in die USA aus.

Die Studienzeit dauert allerdings nur wenige Wochen. Dann beschließt er, auf anderem Wege in der Musikwelt Fuß zu fassen. Um seine Fähigkeiten am Instrument zu demonstrieren, nimmt er mit einigen Freunden ein Metal-Demo auf. Damit legt er die Grundstein für das, was später Firewind werden sollte. Mit Leviathan Records zeigt sogar ein Label Interesse, doch zunächst bleibt das Projekt ohne Zukunft, denn drei andere Bands interessieren sich für den aufstrebenden Saiten-Mann.

Für Dream Evil, Nightrage und Mystic Prophecy spielt Gus G. zwischen 2001 und 2004 insgesamt acht Alben ein – darunter auch die jeweiligen Debüts. Voll ausgelastet ist er während dieser Zeit offenbar aber noch nicht, denn 2002 belebt er auch Firewind wieder – in Form des Albums "Between Heaven And Hell".

Mit all diesen Arbeitszeugnissen erlangt Gus G. schnell auch international Anerkennung. So wählt ihn 2003 etwa das japanische Magazin BURRN! zum drittbesten Gitarristen des Jahres und 2005 rekrutieren ihn die schwedischen Melodic Death Metaller Arch Enemy temporär als Ersatzmann für den frisch ausgeschiedenen Christopher Amott. Auf deren Album "Doomsday Machine" absolviert er einen Gast-Auftritt. In ähnlicher Manier taucht er unter anderem auf Werken Kamelots, Doros, In This Moments und Rotting Christs auf und beweist so immense stilistische Variabilität. Mit Firewind etabliert er sich zunehmend als fixe Größe im Melodic Metal.

2009 erreicht ihn schließlich eine Einladung zum Vorspiel für Ozzy Osbournes Band. Er überzeugt sofort und kurz nach dem ersten gemeinsamen Konzert verkündet der Madman, dass Gus G. der offizielle Nachfolger Zakk Wyldes als fester Gitarrist werden würde. Er spielt auch auf dem Album "Scream" und bleibt bis 2017 Teil der Band.

Firewind ruhen während dieser Jahre keineswegs, sondern veröffentlichen vier Alben. Daneben startet Gus G. eine Karriere unter eigenem Namen. 2014 erscheint sein Solodebüt "I Am The Fire" (wofür er unter anderem mit Mats Levén, Jeff Scott Soto und Michael Starr kollaboriert), 2015 folgt "Brand New Revolution". Dazwischen tourt er gemeinsam mit Marty Friedman und Uli Jon Roth.

Gus G. - Fearless Aktuelles Album
Gus G. Fearless
Ozzys Ex-Gitarrist verzichtet auf eine Guitar-Hero-Platte.

2017 markiert dann jedoch das 30-jährige Jubiläum der ersten Zusammenarbeit zwischen Ozzy Osbourne und Zakk Wylde. Aus diesem Anlass vereinigen sich die beiden wieder – zunächst nur für eine Sommertour, im Winter ist klar: Wylde bleibt in der Band und wird Ozzy auf dessen auf mehrere Jahre angelegter Abschiedstournee "No More Tours 2" begleiten. Gus G. ist also raus, reagiert aber gelassen: "Ich finde das großartig! Danke, Ozzy, dass ich an deiner Seite musizieren durfte – es war eine wunderbare Zeit mit wertvollen Erfahrungen!", kommuniziert er über seine Social-Media-Kanäle.

Sein Arbeitstempo behält der Grieche im Anschluss an diesen Einschnitt bei. 2018 veröffentlicht er sein drittes Soloalbum "Fearless" und präsentiert dazu ein fixes Line-Up. Pink Cream 69/Unisonic-Bassist Dennis Ward übernimmt neben seinem Viersaiter auch den Gesang und Will Hunt (Evanescence) sitzt am Schlagzeug. Gemeinsam produzieren sie ein Album, das insgesamt näher am Hardrock als am Heavy Metal liegt.

"Dennis und ich kooperieren bereits seit mehreren Jahren sehr eng, unter anderem hat er das aktuelle Firewind-Album 'Immortals' produziert. Wir funken musikalisch auf der gleichen Wellenlänge und haben nach der Firewind-Produktion unsere Zusammenarbeit einfach fortgesetzt. Ich habe ihm Demos und Ideen meiner Songs geschickt, und als genügend Material vorhanden war und wir über geeignete Sänger nachdachten, schlug Dennis vor, die Scheibe in Trio-Besetzung aufzunehmen", begründet Gus G. die Entscheidung zum festen Line-Up.

Bei aller gitarristischer Finesse beweist Gus G. auch mit diesem Album, was ihn schon seit Beginn seiner Karriere auszeichnet: Neben dem Spielen toller Soli vergisst der Mann nicht, dass diese nur funktionieren, wenn sie in einem stimmig komponierten Song auftreten. Ein paar Instrumentalnummern für die Nerds liefert er trotzdem.

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Gus G. - Fearless: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2018 Fearless

Kritik von Manuel Berger

Ozzys Ex-Gitarrist verzichtet auf eine Guitar-Hero-Platte. (0 Kommentare)

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