laut.de-Biographie
Help She Can't Swim
Wohnen, wo andere Leute Urlaub machen - dieser Zustand sorgt in aller Regel für Neid (bei Außenstehenden) sowie für gähnende Langeweile (bei Betroffenen). Southampton an Englands Südküste scheint aus der Distanz relativ idyllisch. Befragt man junge Ortsansässige, kann passieren, dass man ein "We are bored of where we live" entgegengehalten bekommt.
Wenn eben diese jungen Menschen von der Musik, die in ihrem Umfeld gehört und gespielt wird, angeödet sind, selbst reichlich B-52s und Sonic Youth in die Gehörgänge gedrückt haben, und sich dann entschließen: "We want to make noise and dance" - dann stellt das die Geburtsstunde einer neuen Artpunk-Combo dar.
Glaubt man den dürftigen Informationen rund um Help She Can't Swim, formiert sich das Quintett aus diesem Grund im Anschluss an ein Picknick im Garten von Sängerin Leesey Francis im Jahr 2003. Wie das so ist: Jungs klimpern auf Gitarren herum, eins kommt zum anderen, die Drumloops des Keyboards der Gastgeberin genügen den Ansprüchen an Spielfreude und Optik nur bedingt und man rekrutiert einen Schlagzeuger.
Zu Tom Denney an Mikrofon und Gitarre, Tom Baker einer weiteren Gitarre (Hey! Gitarrenpunk ist Trumpf!) und Tim Palmer am Bass gesellt sich Drummer Lewis Baker, fertig ist das Quintett. In rasender Geschwindigkeit fertig ist auch das Debütalbum "Fashionista Super Dance Troupe", das 2005 nach einer ersten EP namens "Suck Our Band" auf Fantastic Plastic Records erscheint. Für die Einspielung benötigen Help She Can't Swim gerade eben 14 Tage.
Das Ergebnis: ein Krawall-Bonbon mit Spaßfaktor, das die britische Presse zu Höhenflügen veranlasst; die einschlägigen Fachblätter, darunter NME, Independent und Kerrang!, gießen geschlossen Lob aus. In knapp 25 Minuten rotzen Help She Can't Swim elf Tracks herunter, dass es ein Vergnügen ist. Für den gediegenen Sonntagnachmittagstee ist das nichts - live im Handgepäck der Blood Brothers kann man sich die Damen und Herren dagegen durchaus gewinnbringend vorstellen.
Fröhliche Schreihälse verdreschen Instrumente, werfen Punk, Wave und Pop auf die Tanzfläche, rühren einmal mit dem Screamolöffel um, und fragen sich dann allen Ernstes, was wohl Morrissey davon halten würde. Wen zum Teufel interessiert das noch, wenn die Sache rockt? Nach zahlreichen Auftritten in England und Frankreich sind Help She Can't Swim im Mai 2005 in Deutschland unterwegs.
In der Folgezeit arbeitet Help She Can't Swim am Nachfolger zu "Fashionista Super Dance Troupe". Als Lückenfüller dient die EP "Committing Social Suicide" aus dem Winter 2005. Nach dem Abschluss des Großteils der Aufnahmen zu "The Death Of Nightlife" verlässt Tom Baker 2006 die Gruppe, die sich entschließt, zu viert weiterzumachen.
Als Vorabsingle erscheint "Midnight Garden" bereits 2006 bevor im Mai 2007 die zweite Scheibe im Laden steht. Dann ist auf einmal Schluss: Help She Can't Swim verkünden auf ihrer Internetseite, dass sich persönliche Vorhaben nicht mehr mit dem Band-Leben unter einen Hut bringen lassen. Ein kleines Comeback-Fenster lassen sie aber offen: Die MySpace-Seite soll weiterhin bestehen und mit (Solo-)Musik befüttert werden, die nach HSCS entsteht.
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