laut.de-Biographie
Jamelia
Der moderne R'n'B erobert die Pop-Musik. Trotzdem dominieren die amerikanischen Originators und Megaseller wie Justin Timberlake, Beyoncé Knowles oder Mary J. Blige die Charts, die Awards, ja das Genre rund um den Globus nach Belieben. Europäische Stars sind da rar gesät. Selbst in ihren Heimatländern. Selbst wenn sie ebenfalls in englisch singen wie Ms Dynamite, Lemar und Mis-Teeq. Oder wie Jamelia.
Die 1981 geborene Britin aus Birmingham zählt seit ihrem 2001er Hit "Money" (mit Dancehall-Ikone Beenie Man als Gast) neben Ms Dynamite oder Mis-Teeq zur englischen Elite des R'n'B. Mit ihrem Debüt "Drama" im Gepäck wird sie für den Brit Award nominiert und gewinnt einen Mobo Award. Im März erblickt Töchterchen Teja das Licht der Welt. Selbst aus einer kinderreichen Familie stammend ist es für die damals 20-Jährige eine Selbstverständlichkeit, sich intensiv um ihr Baby zu kümmern.
Die Karriere liegt erst einmal auf Eis. Begonnen hatte sie 1996 im zarten Alter von 15 Jahren, als ihre Familie an einem Augustwochenende einen Ausflug zum Notting Hill Carneval nach London macht. Jamelia, deren Lieblingsspielzeug als Kind eine Karaoke-Maschine ist, reiht sich ins bunte Künstlertreiben ein und gibt eine Live-Performance. Die Aufnahme landet bei Lloyd Brown, A&R-Chef vom EMI. Der lädt Jamelia ein, die junge Wilde überzeugt den Manager mit einer A-Cappella-Einlage, und flugs hat sie einen Vertrag in der Tasche. Ihr früherer Berufswunsch 'Kinderpsychologin' rückt nach den drei Singles "I Do", "Money" und "Call Me" fünf Jahre später in dankbare Ferne.
Nach zweijähriger Babypause setzt Jamelia ihre Karriere fort. Während die Mutter als Babysittern aushilft, muss sich mit einer enorm gewachsenen R'n'B-Landschaft auseinandersetzen. "Es war sehr seltsam zu sehen, wie R'n'B in den letzten Jahren steil gegangen ist. Sein Aufstieg hat mir jedoch noch mehr Antrieb gegeben, wieder zurück zu kommen", stellt Jamelia klar. So richtet sich ihr Blick auf dem Zweitwerk "Thank You" deutlicher als der ihrer britischen Kolleginnen Mis-Teeq oder Ms Dynamite gen Übersee, die sich im Februar 2004 wund rotierende "Superstar"-Single mal ausgenommen.
Jamelia sammelt in jenen Jahren auch wichtige Live-Erfahrungen. Neben Sisqo, Bounty Killer und Buju Banton ist vor allen Dingen der Support-Spot auf Justin Timberlakes Insel-Tour, die sie reifen lässt. Mit dabei: Töchterchen Teja, die seitdem im Angesichte Justins jedes Mal "Look Mummy, there's my friend" ruft. Trotz solch prominenter US-Unterstützung und zwei Hits im Rücken bleibt das einheimische Musikgeschäft ein hartes Brot. Simon Webber von Blue, der sich zu weilen als Club-DJ betätigt, erklärt. "Ich versuche so viele britische Songs zu spielen wie möglich. Es ist aber hart jemanden wie Jamelia zu promoten. Folge: Ihr Album verkauft sich nicht so sehr. Momentan dreht sich alles ums Image und so."
Für Jami jedoch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Als R'n'B-Künstlerin nimmt sie sogar Amerika ins Visier, um die Erfolge von Craig David und Ms Dynamite irgendwann zu wiederholen. "Um ehrlich zu sein. Ich weiß nicht, ob die Amis mich annehmen werden, aber ich werde es dort auf jeden Fall versuchen."
Das Jahr 2005 steht ganz im Zeichen ihrer Schwangerschaft. Im Oktober gibt sie die Geburt ihrer Tochter Tiani bekannt. Den Nachnamen Byfield bekommt sie von Vater Darren verpasst. Ende des Jahres verkriecht sie sich wieder im Studio, um neue Songs aufzunehmen. Aber erst im Sommer 2006 taucht die Ankündigung der Single "Something About You" auf, die Anfang September erscheint und der Vorbote des Ende des selben Monats erscheinenden Albums ist.
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