laut.de-Biographie
Jeff Goldblum
Jeff Goldblum kennt man als Haupt- oder Nebendarsteller in "Die Fliege", "Jurassic Park" und "Independence Day". Dass sich der US-Amerikaner weiterhin als Jazz-Pianist ein zweites Standbein aufbaut, wissen lange Zeit jedoch nur wenige. Mit seiner Band The Mildred Snitzer Orchestra gastiert er regelmäßig im Rockwell Table & Stage in Los Feliz/Los Angeles oder im Café Carlyle in New York.
Jeffrey Lynn Goldblum, so sein bürgerlicher Name, erblickt am 22. Oktober 1952 in West Homestead in Pittsburgh als dritter Sohn eines Arztes und einer Radiomoderatorin das Licht der Welt. Er kommt schon früh mit Jazz in Berührung, da im Elternhaus oftmals Erroll Garner läuft. In jungen Jahren genießt er für einige Jahre klassischen Klavierunterricht. Danach wagt er seine ersten Gehversuche als Jazz-Pianist. In Cocktail Lounges in seiner Heimatstadt bestreitet er mit fünfzehn erste Auftritte.
Mit siebzehn zieht Jeff nach New York, um sich als Schauspieler zu verwirklichen. Er geht auf eine Theaterschule und tritt 1971 erstmalig am Broadway auf. 1982 gründet er zusammen mit Robert Carnegie die Playhouse-West-Schule und betätigt sich als Schauspiellehrer. Der erhoffte Durchbruch als Schauspieler gelingt dem US-Amerikaner mit seiner Hauptrolle in "Die Fliege". In den 90er-Jahren etabliert er sich mit seinen Rollen in "Jurassic Park" und "Independence Day" endgültig in Hollywood.
Irgendwann in dieser Dekade überredet ihn der Freund eines Freundes, der über einige Kontakte zur Jazz-Szene in Los Angeles verfügt, es mit einer eigenen Formation zu versuchen. Goldblum hebt The Mildred Snitzer Orchestra aus der Taufe, benannt nach einer alten Familienfreundin aus seiner Kindheit und Jugend in Pittsburgh.
So führt er wöchentlich in Los Angeles durch eine Jazz-Varieté-Show, die sowohl heimische Szene-Kenner und die Großverdiener in Hollywood besuchen. Dort gibt Jeff zusammen mit seiner Band Jazz- und Blues-Standards zum Besten und reichert sie mit improvisierter Comedy an. Mit seiner Formation erreicht er 1999 beim Playboy Jazz Festival Hugh Hefners, selber ein großer Jazz-Liebhaber, im Hollywood Bowl in Los Angeles ein größeres Massenpublikum.
Trotzdem vergehen mehr als eineinhalb Jahrzehnte, bis Goldblum das Label Decca von seinem Talent überzeugt. Dessen A&R-Manager ist zufällig anwesend, als er im Oktober 2017 Gregory Porter in der "Graham Norton Show" des BBC begleitete. Die Vertragsunterzeichnung findet wenig später in Los Angeles statt. Davor erntet der US-Amerikaner vor allem für seine großartige Leistung in Wes Andersons "Grand Budapest Hotel" (2014) eine Menge Anerkennung seitens der Filmkritiker, nachdem er in einigen TV-Serien ("Law & Order: Criminal Intent", "Glee") mitwirkt.
2018 befindet er sich weiter auf der Erfolgsspur. Nicht nur bekommt er einen Stern am Hollywood Walk Of Fame, sondern spielt in den Capitol Studios in Los Angeles mit dem Mildred Snitzer Orchestra und zusätzlichen Gästen wie Till Brönner, Imelda May und Haley Reinhart unter der Obhut des Produzenten Larry Klein, der in der Vergangenheit mit Joni Mitchell, Herbie Hancock und Melody Gardot zusammenarbeitet, sein Debüt "The Capitol Studios Sessions" als Bandleader ein.
Auf dem Album nimmt er sich mit seiner charmant-leichtfüßigen Art Klassiker von unter anderem Marvin Gaye, Nat King Cole und Charles Mingus an und zeigt sich zugleich von seiner humorvollen Seite. Mit der Platte füllt er darüber hinaus verschiedene Konzerthallen in Europa, etwa die Cadogan Hall in London, die er zweimal ausverkauft.
Es scheint also kaum etwas zu geben, was der 1,94 m große Mann mit der markanten Brille nicht kann, der nach Alexander Menden vom The Guardian und der Süddeutschen Zeitung eine "ungelenke Gepflegtheit" versprüht.
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