laut.de-Biographie
Joris
Kurz vor dem LP-Debüt 2015 wirken die Suchmaschinen dieser Welt noch leicht überfordert mit dem Namen Joris. Der zu dieser Zeit 25-jährige Singer-Songwriter landet dort neben holländischen Karnevalskünstlern und auf Samplern mit so klangvollen Songbeiträgen wie "Paniek In De Confettifabriek".
Dass der richtige Joris, der in der Kleinstadt Vlotho bei Bielefeld aufwächst, ganz woanders zu verorten ist, bleibt aber auch schon vor dem Release von "Hoffnungslos Hoffnungsvoll" auf Four Music nicht lange ein Geheimnis. Schon die schwarzweißen Pressefotos zeigen Joris nicht jeck, sondern voller Introspektion und Nachdenklichkeit.
Die Plattenfirma beschreibt ihren Künstler folgendermaßen: "In jeder Note, in jedem Ton steckt so viel Detailverliebtheit, so viel Freude und Schmerz, dass das Album ganz im Sinne der Kontraste steht: mal laut und kratzig, dann wieder zerbrechlich und sanft." In der Tat reiht sich Joris mit den Singles "Herz Über Kopf" und "Im Schneckenhaus" in die grüblerischen Reihen des Deutschpops ein.
Mit einer Stimme, die leicht an Casper erinnert, besingt der Gitarrist und Pianist Beziehungsenden und Selbstzweifel. Als "Gefühlsmensch, und dann wieder total verkopft" bezeichnet er sich selbst. Schlagrichtung: Malky oder Philipp Poisel, Schnulzigkeit nicht ausgeschlossen.
Das dazu gehörige Rüstzeug legt sich Joris bereits im Kindesalter zu. Die Eltern schenken ihm ein Schlagzeug, später gibt ihm ein Onkel Klavierunterricht. Wenig später schreibt Joris seinen ersten Song für Schauspielerin Emma Watson, in die er mit elf Jahren verliebt ist.
Nach dem Abitur studiert er erst ein Jahr lang Ton- und Musikproduktion an der Hochschule der populären Künste in Berlin. Dann zieht es ihn an die Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim. Hier lernt der Ostwestfale seine späteren Bandmitglieder kennen und jobbt als Backliner für andere Bands.
Nach der Vertragsunterzeichnung bei Four Music geht Joris unter anderem mit dem Produzenten Ingo Politz (Lena Meyer-Landrut, Silbermond) ins Studio. Über mehr als ein Jahr hinweg entsteht ein weitgehend analog eingespieltes Album, das Joris' Stimme jederzeit in den Vordergrund stellt.
Angst vor Kitsch hat der Songschreiber dabei selten, wie Liedtitel wie "Sommerregen" oder "Bis Ans Ende Der Welt" demonstrieren. Er habe "keine Angst vor einer gewissen Leichtigkeit", erklärt Joris im Interview. Er sei schließlich vor allem mit Coldplay, Paolo Nutini und Pur aufgewachsen.
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