Porträt

laut.de-Biographie

King Dude

Seine Visionen sind abgründig, führen aber auch ins unendliche Licht. Seine Texte kreisen genauso um Tod und Teufel wie auch um die Erlösung. Seine predigenden Worte klingen dabei nie dogmatisch. Seine unheilvoll düstere Musik versteht er einerseits als Medium und andererseits als Message. Seine mysteriöse Ausstrahlung gepaart mit einer Prise schwarzem Humor und einer tiefen Grabesstimme fasziniert nicht nur Dark-Folk- und Gothic-Country-Anhänger, sondern ebenso viele Fans aus anderen Lagern. Wenn es die Bezeichnung "Fürst der Finsternis" nicht schon für Ozzy Osbourne geben würde, dann hätte sie Thomas Jefferson Cowgill, kurz T.J. Cowgill, alias King Dude mehr als verdient.

King Dude - Full Virgo Moon Aktuelles Album
King Dude Full Virgo Moon
Ein Mann, eine Akustikgitarre: apokalyptischer Dark-Folk.

Der in Seattle ansässige Luziferaner wagt allerdings seine ersten musikalischen Gehversuche ganz woanders, nämlich bei der Satanic Blackened Death Metal-Band Book Of Black Earth. So gegen 2006 verschlägt es ihm jedoch zu traditionellem Folk. Kurze Zeit später keimt die Idee auf, sich als King Dude in die finsteren Seelen spielen zu wollen.

Anfang der 2010er-Jahre entwickelt der US-Amerikaner dann langsam auf seinen ersten Veröffentlichungen einen elektrifizierenden doomig-folkigen Klang, der nicht nur aus dem Blues Robert Johnsons speist, sondern ebenso das Predigende Johnny Cashs und die Ästhetik Death In Junes verinnerlicht hat. Für letztere hagelt es auch Kritik, da sich auf Alben wie "Love" (2011) oder "Burning Daylight" (2012) musikalisch zu viele Referenzen zu diesem politisch recht fragwürdige Projekt finden lassen.

Textlich bleibt aber dafür nichts zu beanstanden, denn Cowgill glaubt, "dass wir alle auf unsere Weise Träger des Lichts werden können". Deswegen sieht er es als seine Mission an, "so vielen Leuten wie möglich zu helfen, das zu erreichen", verrät er in einem Interview mit metal1.info. Da hat Politik keinen Platz.

Der Vergleich mit Death In June dürfte ohnehin seit der Gründung der eigenen Plattenfirma Not Just Religious Music und dem darauf veröffentlichten "Fear" von 2014 der Vergangenheit angehören, wendet sich King Dude mit der Scheibe doch deutlich schwereren Rock-Tönen zu, ohne seine folkigen Trademarks zu verleugnen, wobei sich sein Bariton noch grummeliger anhört als zuvor.

Ein Jahr zuvor erscheint mit "Sing More Songs Together..." eine gemeinsame EP mit Chelsea Wolfe auf dem selben Label. Die beiden gehen über die Jahre auch des Öfteren zusammen auf Tournee. Durch seine teils exzessiven Liveshows, bei denen er nicht selten ausschweifend aus dem Nähkästchen plaudert, erspielt sich der US-Amerikaner nach und nach eine immer größere Fanbase auf der ganzen Welt.

Musikalisch tritt er mit seinem Projekt, das auch mal für Plattenaufnahmen und Tourneen zu einer mehrköpfigen Band anwächst, im Laufe der Jahre kaum auf der Stelle. Mit "Songs of Flesh & Blood - In The Key Of Light" von 2015 zeigt er sich im Gegensatz zu "Fear" als beseelter Sänger luziferischer Balladen. Ganz anders das im Folgejahr veröffentlichte "Sex", das nicht nur mit dunkelromantischen Tönen à la Type O Negative, sondern ebenso mit Surf-Rock oder pathetischem Piano-Pop aufwartet. Mit "Music To Make War To" von 2018 schielt King Dude dann in Richtung Post-Punk. Das Album erscheint offiziell bei Ván Records, das schon die Vorgänger im deutschen Raum vertrieb.

2020 besinnt sich der US-Amerikaner mit "Full Virgo Moon" auf elektrifizierenden Folk. Statt Experimentierfreude regiert eine dunkel apokalyptische Stimmung, die aber noch Raum für Licht lässt. Die künstlerische Weiterentwicklung hört man den Arrangements trotzdem an. Letzten Endes weiß man aber nie so richtig, was man vom Dude als nächstes erwarten kann, und das macht seine Musik auch so spannend.

Alben

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