laut.de-Biographie
Levon Vincent
In der 90er-Jahren steht Levon Vincent regelmäßig an den Plattenspielern. Als aber Ende des Jahrzehnts die New Yorker Partykultur durch den damaligen Bürgermeister Rudi Giuliani und repressive Auslegung von Gesetzen praktisch zum Erliegen kommt, ist auch Vincent gezwungen, sich neu zu orientieren.
Er entschließt sich mit 25 Jahren, an die Uni zu wechseln und schreibt sich für ein Musikstudium ein. "Darauf bin ich extrem stolz", sagt er später über diese Entscheidung. Nach dem Ende seiner Unizeit bereitet er eine weitere Veränderung vor: Den Umzug von New York nach Berlin, wo er seither wohnt.
Schnell entstehen Kontakte zur Berliner Szene, in die sich Levon Vincent mit seinem Sound bestens einfügt. Tama Sumo spielt auf ihrem "Panoramabar 02"-Mix von 2009 einen Vincent-Track, der auch auf der anschließenden 12"-Auskopplung zu finden ist, und dem New Yorker so zu einem Release auf dem Berghain-Label Ostgut Ton verschafft.
2012 spielt Levon für den Londoner Vorzeigeclub Fabric einen Mix ein und unterstreicht damit eindrücklich seinen Status als einer der wichtigsten Techno-Produzenten. Seine Wurzeln vergisst er darüber nicht und vertraut in seinem Set auf die Tracks von New Yorker Freunden wie Fred P alias Black Jazz Consortium, Joey Anderson und DJ Qu.
2008 gründet er mit Novel Sound sein eigenes Label, das er mit einem Split-Release mit Jus-Ed eröffnet, ansonsten aber ausschließlich für seine eigenen Releases verwendet. Auch sein 2015 veröffentlichtes, selbstbetiteltes Debütalbum erscheint dort und löst international extrem positive Reaktionen aus.
Insbesondere der reduzierte und rohe Trademark-Sound bringt Levon Vincent viel positives Feedback ein. "In meiner Musik gibt es eine Hierarchie an selbstgesetzten Grenzen. Diese Hierarchie interpretieren meine Hörer als Handschrift. Für mich ist es wie eine Ordnung, an die ich mich bei der Produktion meiner Tracks halte. Ganz so als würde ich einen Organismus wachsen lassen", erklärt er seine Musik.
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