laut.de-Kritik
Klasse DJ-Set voller Nuancen und Stimmungen.
Review von Daniel StraubEr geht seinen Weg geradlinig, konsequent und verzichtet auf Anbiederungen jeglicher Art. Mit seinem schnörkellosen Sound hat sich der New Yorker Levon Vincent in den letzten knapp 15 Jahren eine ständig wachsende Fangemeinde erspielt, die längst über den eingeschworenen Kreis von DJs und Produzenten hinausreicht.
Das war spätestens mit dem 2012 veröffentlichten Set klar, das er unter dem Titel "Fabric 63" für den Londoner Club eingespielt hat. Wer dort veröffentlicht, darf sich zu den ganz großen im internationalen House- und Techno-Geschäft zählen. Nur eines fehlte dem Produzenten Levon Vincent noch: Ein Longplayer. Der erscheint jetzt auf seinem Label Novel Sound.
Liest man Novel rückwärts, ergibt die Buchstabenfolge Vincents Vornamen Levon. Und seine eigenen Tracks stehen auf dem 2008 gegründeten Label auch ganz klar im Fokus. Da fügt es sich bestens ins Konzept, dass sein erstes, jetzt auf Novel Sound veröffentlichtes Album mit dem schlichten Titel "Levon Vincent" überschrieben ist.
Die elf Tracks seines Debütalbums zeigen eindrücklich, warum die Lobenshymnen auf den Mann aus New York ihre vollste Berechtigung haben. Einmal mehr zeigt er seine beeindruckenden Qualitäten als Sounddesigner. Reduziert, mit der Konzentration aufs Wesentliche, aber gleichzeitig voll von Nuancen und Stimmungen baut Vincent den Klangraum seines Albums auf.
Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Tracks verliert angesichts des stark ausgeprägten Albumkonzepts an Bedeutung. Levon Vincent baut seinen ersten Longplayer wie ein DJ-Set auf, das vom Spiel verschiedener klanglicher Texturen, ihrer Verdichtung und Auflösung lebt: Einmal mehr ein großartiges Release von Levon Vincent.
1 Kommentar
Hat mich im Gegensatz zu seinem sehr atmosphärischen Fabric-Mix sehr kalt gelassen, als es rauskam. Aber die Rezi macht doch lust darauf, der LP nochmal eina Chance zu geben. 1- mit Sternchen, Herr Straub.