Spotify, Apple Music und jetzt Aldi: Der Discounter kooperiert mit dem Streaming-Dienst Napster und bietet sein Angebot zum Kampfpreis an.
Essen (nie) - Aldi wird ab kommenden Donnerstag mit "Aldi Life Musik" in das Musikstreaming-Geschäft einsteigen. Gemeinsam mit dem Portal Napster will der Discounter ab morgen Musik zum Billigtarif auf die Endgeräte der Kunden bringen.
Die Konkurrenz ist mit Anbietern wie Spotify (15 Millionen zahlende Kunden) und Apple-Music (über 11 Millionen Nutzer) gewaltig. Mit der Kollaboration mit der amerikanischen Firma Napster bekommt Aldi Zugriff auf 34 Millionen Musiktitel und 10.000 Hörbücher. Auch die Software für die App wird wohl von Napster kommen.
Aldi will mit einem Discount-Preis an den Rivalen vorbeiziehen: Die monatlichen Kosten liegen bei 7.99 Euro, zwei Euro weniger als bei anderen Portalen.
Laut Aldi wird es kein werbefinanziertes Gratis-Modell geben. Das Streaming-Angebot soll aber in verschiedenen Kombinationen mit den Tarifen des hauseigenen Mobilfunk-Angebots Aldi Talk verknüpft werden können.
Aldi Life Musik wird auf allen gängigen Geräten und Betriebssystemen verfügbar sein, bei der Audioqualität des Streams soll der User je nach Bedarf zwischen 64 bis zu 320 kbps wählen können. Für die Nutzung unterwegs soll es einen Offline-Modus geben. Weitere Informationen werden in den kommenden Stunden erwartet, sobald der Countdown auf der offiziellen Homepage des Streaming-Dienstes abgelaufen ist.
Weiterer großer Deal von Napster
Napster hat noch einen weiteren großen Deal abgeschlossen: Mit bild.de und deren Bild Music werden demnächst Songs von Napster mittels eines Musikplayers auf den Seiten eingebunden. Zusätzlich bietet Bild ein Abo-Modell an. Für 9.95 Euro dürfen Nutzer auf die Bibliothek des Streaming-Dienstes zugreifen.
4 Kommentare mit 9 Antworten
warum heißt ein streamingdienst von aldi nicht meola?
touche, nicht schlecht
Ein trefflicher Scherz lieber Freddy und eine schöne Anspielung an diesen fähigen Saitenschwinger.
Gruß
Oberforstrat
Deine Mudder hört Musik von Aldi...
Es gibt wohl einen großen Verlierer: Die Musiker.
Wenn man nicht gerade der Darling des Major Labels ist, bekommt man von den 7,99 € monatlich nämlich nicht viel mehr als nichts.
Waren nicht die Cocteau Twins, aber hat nicht irgendeine sehr bekannte shoegaze/ dream pop band aus England vor ein paar Jahren bekannt gegeben, dass sie aus knapp 100.000 gespielten Tracks so viel Pfund bekommen haben, um sich ein einziges Fish n' Chips Menü leisten zu können? Wie Du schon sagst, wenn man nicht Taylor Swift ist, ist man einer der großen Verlierer des Streaming-Marktes.
Es gab schon mehrere Musiker, die sich negativ über die Ausbeute durch Streaming geäußert haben. Viele Künstler sind leider an ihre Labels gekoppelt und können sich deshalb nicht gegen Spotify & Co. wehren.
Ein weiteres Symbol für den Verfall der Musik als Kunstform. Degeneriert zum schöden Konsumprodukt zum Ramschpreis.Traurig.
Das sagte schon Adorno '36 über den Jazz.
Tinco, ich mag dich. Mehr als ich Adorno mochte und das, obwohl wir beide uns nur von hier kennen
Oh nein, Musik ist eine Ware. Gut, dass es noch richtige Kunst gibt, die keinen Warencharakter hat, wie z. B.
Als ob für die Qualität eines Kunstwerks deren Einbindung in den Warenverkehr irgendwie entscheidend wäre. Außerdem ist der Dualismus von "kommerzieller" und "richtiger" Kunst unsinnig (wie fast jeder Dualismus): Die meisten Kunstwerke entstehen doch sowohl aus kreativem Drang als auch aus dem Wunsch der Beteiligten nach kommerziellem Erfolg.
Oder Aldi vermarktet das Produkt Musik (stellt euch vor Musik ist auch Ware) einfach besser, als andere. Entscheidend ist doch, was bei den Musikern ankommt. Und das wissen wir ja nicht, oder?