Eine britische Behörde findet die populären Spots der Make Poverty History-Kampagne mit prominenten Künstlern zu politisch.
London (ola) - Auf Anraten der unabhängigen Medienkontrollbehörde Ofcom haben britischen TV- und Radio-Stationen die Werbespots mit den schnippsenden Berühmtheiten aus dem Programm genommen. In den Spots der Make Poverty History-Kampagne führen Stars wie Bono, Kanye West, Bob Geldof, Kylie Minogue, Brad Pitt oder Justin Timberlake vor Augen und Ohren, dass Kinder den überflüssigen Hungertod sterben. Der Inhalt enthalte eine zu klare politische Botschaft, findet die Ofcom und beruft sich dabei auf den im Jahre 2003 verabschiedeten Communication Act, der unter anderem eine eindeutige Parteinahme in TV-Spots untersagt.
Adrian Lovett, Oxfam-Sprecher und Mitglied der "Make Poverty History"-Kampagne, reagierte irritiert und verärgert: "Dieser Werbespot unterstreicht lediglich die Tatsache, dass alle drei Sekunden ein Kind durch vermeidbare Armut stirbt. Die Millionen von Menschen, die ein weißes Armband tragen oder die unsere Kampagne weltweit unterstützen, betrachten das nicht als engstirnige parteipolitische Sache, sondern als das größte moralische Thema unserer Zeit", zitiert ihn der Guardian. Die Kampagne war eng mit Geldofs Live Aid-Neuauflage abgestimmt.
Ofcom rechtfertigte sich postwendend und betonte, dass die Entscheidungsgewalt "zwischen 'guter' Politik und 'schlechter' Politik" nicht bei ihr liege. Es gehe nur darum, die Regeln, die eben für alle Medien-Teilnehmer gelten würden, einzuhalten.
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