Editors - "The Back Room"

Den größten Gegenwind der Indie-Kritiker mussten 2005 zweifellos die Editors aushalten. Wie kann man nur, echauffierten sich viele vom nicht enden wollenden Gitarren-Hype Ermüdete, derart dreist Interpol kopieren, die sich ja ihrerseits schon drei Jahre zuvor schamlos bei den Chameleons bedient hatten? In der Tat hätte "The Back Room" auch das erste und letzte fantastische Album dieser Band sein können. Zu sehr klang Tom Smiths dunkles Organ nach Ian Curtis oder Peter Murphy, zu bekannt schien auch der Mix aus Melancholie, Verzweiflung und Angst.
Davon unabhängig klingen Songs wie "All Sparks", "Fingers In The Factories" und natürlich der Hit "Munich" auch zwanzig Jahre später noch dringlich, und Emotionen wie Angst und Verzweiflung sind seitdem leider auch nicht aus der Mode gekommen. "The Back Room" wirkte damals wie ein spät aufgetragener Glanzlack für den schrullig-hippen Postpunk, holte in der Heimat recht schnell Doppelplatin und überhaupt alle ab, die sich vom düsteren Cover angesprochen fühlten. Sechs Alben später sind die Editors immer noch da, das Albumcover auch mal orange, die Songs aber nach wie vor klasse.
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1 Kommentar mit einer Antwort
Für mich das beste Alternative/Indie Rock Album ever. Jeder Song einfach grandios und stimmig.
Der Nachfolger war auch noch ganz groß. Mit "In this Light..." haben sie sich dann nochmal neu erfunden, danach wurde es dann etwas seicht. EBM hat mir dann wieder richtig gut gefallen, da sie konsequent einen neuen Stil durchgezogen haben, was auf dem siebten Album einer Band auch nicht selbstverständlich ist.