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Platz 37: Beyoncé - "Renaissance"

House-Musik erlebt gerade, generell in der Musiklandschaft und besonders im Hip Hop, einen zweiten Frühling, eine "Renaissance", wenn man so will. Wo es sich bei einer Vielzahl der Künstler*innen, die sich des Genres in den letzten Jahren annahmen, nach Kalkül und Trend-Hopping anfühlte, so klingt es im Fall Beyoncé nach einer längst überfälligen Heimkehr, nach einer Vermählung mit den Sounds ihrer Adoleszenz und der damit assoziierten schwarzen, queeren Kultur. In der Folge sucht man auf dieser LP die politische, die intime und die verletzliche Beyoncé vergebens.

Nach sechs Jahren Pause kehrt Queen B zurück, um zu feiern, und dafür hat sie sich akribisch durch die Geschichtsbücher gewühlt. Die Party, die auf "Renaissance" steigt, markiert nicht nur eine der spaßigsten und pompösesten der letzten zehn Jahre, sie zählt auch zu den authentischsten. Die Namen, die sich in den endlos scheinenden Fußnoten dieser LP verstecken, zollen gleichermaßen den Ur-Müttern und -Vätern wie auch den spannendsten gegenwärtigen Stimmen der Elektro- und Soul-Musik Tribut.

Da treffen binnen weniger Minuten dann Honey Dijon, Kevian Aviance und Grace Jones auf Luke Solomon, A.G. Cook und Skrillex. Das Resultat: ein Album, das wie ein kunterbunter Rave der Generationen dahin fließt. Mal schnell, mal langsam, mal laut, mal leise, mal luxuriös, mal vulgär, aber niemals langweilig. Ein Mahlstrom der Glücksgefühle.

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Beyoncé - "Renaissance"*

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1 Kommentar

  • Vor einem Jahr

    Also, wer's mag, darf das hören, ist halt gut gemachter Pop-Mainstream. Wer von der hier verbreiteten GötzInnen-Verehrung Kopfschmerzen kriegt, der schaue "Caddillac Records" - B als Etta James, nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch (!) der Hammer. Seufz, wie toll könnte die Frau sein, wenn sie nur wollte...