Nach der Messerstecherei bei den Cottbusser Tonspielzeugtagen versucht Bushido, die Vorgänge zu erklären.

Cottbus (pig) - Am 4. Februar endete der Auftritt der AggroBerlin-Künstler Bushido, Fler und Sido in einer unschönen Messerstecherei. Während seiner Performance hatte Bushido den Radiomoderator André Langenfeld beleidigt und ihm Prügel angedroht. In der ohnehin aufgeheizten Stimmung führte dies dazu, dass schließlich ein 32-jähriger Mann aus dem Publikum mit einem Messer um sich stach und drei andere Personen verletzte, zwei davon aus dem Umfeld des Berliner Wortakrobaten.

Nun bezieht der Rapper auf mtv.de Stellung zu diesem Thema. Er habe Langenfeld zwar beleidigt, weil dieser den Berliner Hip Hop boykottiere, aber nicht zur Gewalt gegen ihn aufgerufen. Die Messerstecherei sei völlig unabhängig entstanden und nicht auf seine Provokationen zurückzuführen. "Der Typ der zugestochen hat, war ein schwachsinniger Saufkopf, der anscheinend nicht mit meinem Sexappeal klar kam."

Zahlreiche Fans wollen das allerdings anders gesehen haben und kritisierten den Rapper im Forum des Labels heftig. Ihrer Meinung nach haben die Rapper nicht nur durch ihre Provokationen die ganze Aktion forciert, sondern auch tatkräftig mitgemischt. Bushidos lapidare Antwort: "Geht auf die Straße demonstrieren!" Haftbefehl gegen den 32-Jährigen wurde übrigens nicht erlassen, da er glaubhaft versichern konnte, aus Notwehr gehandelt zu haben.

Im Rahmen der Cottbusser Tonspielzeugtage war eine Konzertreihe geplant gewesen, die als Reaktion allerdings abgesagt wurde. Sie habe das Ziel gehabt, Hip Hop aus verschiedenen Städten und Nationen zu präsentieren, um zu zeigen, dass diese Musikrichtung nicht zwangsläufig mit Gewalt zu tun haben muss, erklärt Jürgen Dulitz, Leiter des Konzertsaals "Glad House". Unklar ist, warum ausgerechnet Bushido zu dieser Veranstaltung geladen wurde, dessen häufig gewaltverherrlichende Texte derzeit von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien behandelt werden.

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