My Chemical Romance-Sänger Gerard Way hat nicht nur stimmliches Talent. Zusammen mit dem brasilianischen Zeichner Gabriel Bá bringt er den selbstgeschriebenen Comic "Umbrella Academy" zu Papier. Jetzt gibt es den Hype aus den USA auch auf deutsch.
New Jersey (mmö) - Gerard Way ist jedem Emo und anderen Weltschmerz- und Teenage-Angst-Rockern seit dem fulminanten zweiten Album "Three Cheers For Sweet Revenge" ein Begriff. My Chemical Romance zeichnen sich stets auch durch ein starkes visuelles Element aus - ob in aufwändig produzierten Videos, detailverliebten Artworks oder effektreichen Liveshows.
Geschuldet ist das unter anderem Ways Vergangenheit als Kunststudent und seinem Faible für Comics. Diese Leidenschaft lebt er in den USA bereits seit einiger Zeit als erfolgreicher Co-Autor der "The Umbrella Academy"-Serie aus.
Die Academy wird gebildet von einer kleinen Gruppe kindlicher Superhelden, die - täglich Brot - natürlich die Welt retten müssen. Ganz existenzialistisch sind Spaceboy, Kraken, Rumour, Séance, Boy und White Violin/Vanya als quasi zusammenadoptierte Familie ins Leben geworfen. Neben allem Heldentum gilt es also ganz Emo-kompatibel, mit zwischenmenschlichen Konflikten fertig zu werden.
Zynische Weltenretter
Way gelingt es dabei, einen Superhelden-Comic zu schreiben, der zugleich typisch wie untypisch ist für sein Genre. Die Charaktere sind allesamt problembelastet, vielleicht sogar gescheitert, retten sich in Zynismus und einen eigenwilligen Humor. Darüber hinaus stecken die Dialoge angeblich voller popkultureller Referenzen, die jedoch zum Treil in der ansonsten guten Übersetzung verloren gegangen sein dürften.
Dafür sind die Zeichnungen Bás jederzeit großes Kino, das ganz zeitgemäß auch mal den Rahmen des comictypischen Bildkästchens sprengt. Die Farbgebung unterstützt die Opulenz von Ways Erzählung ebenfalls. Lediglich kleine Sprünge im Erzählfluss stören die Lesefreude manchmal.
Wer also abseits vom typischen My Chemical Romance-Output mal einen Superhelden-Comic der etwas anderen Art lesen möchte, liegt hier genau richtig. Die Sammlung der ersten sechs Comics ist unter dem Namen "Weltuntergangs-Suite" auf deutsch erschienen (Cross Cult, gebunden, 160 S., €19,80).
24 Kommentare
@laut.de (« Gerard Way ist jedem Emo und anderen Weltschmerz- und Teenage-Angst-Rockern seit dem fulminanten Debütalbum "Three Cheers For Sweet Revenge" ein Begriff. »):
Also nicht nur dass hier alle My Chemical Romance Fans als Emos bezeichnet werden, was ich persönlich mal schon übelst scheisse finde. Nein die Laut.de Redaktion hat anscheinend keine Ahnung dass Three Cheers nicht das Debütalbum ist, sondern I Brought You My Bullets, You Brought Me Your Love. Echt peinlich für die ansonsten so gute Musikseite.
ich mag mcr nicht. ich mag trendemos nicht.
Scheisse, für so einen Müll wird wirklich Papier verschwendet.
sag doch pop-punk. und ich mag die ersten beiden alben.
geile scheiße, da benutze ich einmal das threeletterword und trete ne emo-diskussion los. manchmal liebe ich meinen, äh, job.
@Anonymous («
Zitat (« Naja Comics sind ja meistens nur was für Teenies, wenn nicht sogar noch jüngere Käufer, warum also hier darüber schreiben »):
Zitat («
gut das du hier wiederum nicht verallgemeiners »):
»):
Schon einmal etwas von Ironie gehört?
Naja und manche Leute sollten echt schreiben lernen