Experten kritisieren Foltermethoden, Menschenverachtung und Tierquälerei bei der Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus".
Köln (pig) - Damit hatte RTL wohl nicht gerechnet: Küblböck-Jünger überschlagen sich vor Empörung, Medienwächter melden Bedenken an, Tierschützer fordern die Einstellung der Show. Gewollt oder nicht - das "Big Brother goes Outback"-Format ist in aller Munde. Sogar die LAUT-Redaktion wird dieser Tage mit Beschwerdemails aufgebrachter Fans bombardiert wie selten zuvor.
Die am Montag ausgestrahlte Folge der Show löste das gewaltige Echo aus. Hier musste DSDS-Eigenbrötler Küblböck seinen Kopf in das "Terror-Aquarium" halten, wo er mit Aalen, Wasserspinnen und ähnlichem Getier konfrontiert wurde - um so die Verpflegung seiner Mitstreiter zu sichern.
Der Generaldirektor des Europäischen Medieninstituts Professor Jo Groebel nennt das "Methoden, die an Folter erinnern!" Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) fordert die umgehende Absetzung der Show. Und auch die Niedersächsische Landesmedienanstalt diskutierte die Show auf der Sitzung der Gemeinsamen Stelle für Programm, Werbung und Medienkompetenz.
Dietmar Füger von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt bezweifelte allerdings auf Anfrage von LAUT, dass es tatsächlich zu einem Stopp der Show kommt. "Es sind Prominente, die ganz genau wussten, was sie erwartet. Auch Fernsehsender haben Pressefreiheit." Die Show selbst stufte Füger als eher harmlos ein. Auch sei das Thema von den Medien hochgeputscht worden - ernst zu nehmende Beschwerden lägen ihm nur von Fans vor, die das Televoting-Verfahren kritisierten.
Der Kandidat, für den die meisten Zuschaueranrufe eingehen, muss zur Dschungelprüfung. Diese ungewohnte Regelung schien vor allem den Küblböck-Fans anfangs nicht ganz einzuleuchten. Erst nachdem eine Mehrheit sie begriffen hatte, löste "blitz"-Moderatorin Caroline Beil den Sonderling Küblböck als Sandsack der Nation ab.
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