Ex-Eurythmicssänger und Multimillionär Dave Stewart ist dafür bekannt, dass er seinen Reichtum nicht auf einer einsamen Insel umgeben von schönen Frauen durch bringen möchte, ganz im Gegenteil.
London (stj) - Krisenzeiten aller Art haben nicht nur negative Aspekte. Denn sie fördern den Wandel und neue, innovative Idee stoßen mehr als je zuvor auf Interesse und Gegenliebe. Das ist im Fußball so, siehe Tante Käthe, oder in der Musikbranche. Doch im Gegensatz zum DFB gehen die verantwortlichen Majorlabels eher den konservativen Weg, indem sie den Markt mit billiger Fast Food-Ware überschwemmen, um mit dem schnellen Euro ihre Verluste aufzufangen. So bleibt den "richtigen" Künstlern nur der Gang zu einer Independentfirma, die ihnen keine kommerziellen Zwänge auferlegt.
Durchaus vielversprechend scheint da das soeben ins Leben gerufene Artist Network von Dave Stewart zu sein, denn Dave kann aus dem Vollen schöpfen, was Startkapital und Erfahrung angeht. So hat er mittlerweile über zehn Millionen Dollar zusammen getragen, die er bereits in ein siebenstöckiges Medien-Kunst-Zentrum, zwei eigene Studios (London, Jamaika), zwei externe Büroräume (London, LA) sowie in den altehrwürdigen Marquee Club investierte. Seine Artists können Live-Auftritte absolvieren und Songs aufnehmen, wie es ihnen beliebt. Diesem glücklichen Network-Roster gehören im Augenblick Jimmy Cliff (Reggae), Mudbone Cooper (Soul), Macarthur (Dancefloor-Pop), Carina Round (Songwriterin) und einige Blues-Musiker an. "Das Ganze ist eine große, chaotische Idee, aber es ist an der Zeit für große chaotische Ideen", sagte Stewart zum Start seines Netzwerkes.
Die Prognosen stehen gut. Über 150 Millionen Dollar soll die Firma in fünf Jahren wert sein. Eine beachtliche Summe, die zeigt, dass trotz aller "Anti-Establishment"-Einstellung das Geld eine wichtige Rolle spielt. Aber vielleicht ist es ja gerade dieser Mittelweg zwischen Freiheit und Produktivität, der die Marschrichtung fürs neue Jahrtausend vorgibt. Und dort darf man bekanntlich keine Scheu vor dem Internet besitzen. Also stehen schon zu diesem frühen Zeitpunkt sechs unveröffentlichte Songs zum Download auf der Homepage bereit.
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