Heute erscheint in Deutschland ihre erste Single "Starry Eyed". Doch Ellie Goulding wird der Hype jetzt schon zu viel.

Frankfurt/London (adm) - 2010 steht bislang unter Ellie Gouldings Stern. Obwohl heute erst ihre erste Single und kommende Woche das Debüt "Lights" erscheint, ist die laufende Tour weitgehend ausverkauft. Sie erhielt den Brit Award 2010 in der Kategorie Critics' Choice, stand an der Spitze der BBC Liste "Sounds of 2010".


Ziemlich viele Vorschusslorbeeren, denen Goulding wenig Positives abgewinnt: "Der Brit Award und der erste Platz der BBC 2010-Wertung haben mich überhaupt nicht gejuckt. Was hat das schon zu bedeuten", sagt sie der Frankfurter Neue Presse. Die Preise haben ihr Selbstbewusstsein eher gemindert und ihre Selbstzweifel verstärkt.

Rummel macht Ellie Angst

Zudem mag sie ihren neuen Wohnort London überhaupt nicht. Auch die vielen Komplimente von all den großen Popstars bereiten ihr Unbehagen: "Alle sagen, sie sind Fans von mir. Florence zum Beispiel, oder Pixie Lott und La Roux. Ach, sogar Katy Perry hat mir für meine Musik gratuliert."

Der ganze Rummel mache ihr Angst: "Ich habe das Gefühl, ich bin noch ruhiger und reservierter geworden, seitdem ich eine öffentliche Person bin." Sie fühle sich oft einsam und führt aus diesem Grund sogar häufig Selbstgespräche.

Heimweh nach Hereford

Wenn sie zu ihrem Erfolg befragt wird, wirkt Goulding, als würde sie lieber wieder an Open-Mic-Sessions in ihrer Heimatstadt Hereford singen, nahe der Grenze zu Wales, anstatt in den ausverkauften Hallen ganz Europas: "Am liebsten würde ich weglaufen. Aber das geht nicht."

Ein aufgehender Stern, von allen umjubelt, der sich einsam fühlt und Selbstgespräche führt - das kommt authentisch rüber und ist Teil des Erfolgsrezeptes. So zählt Die Zeit Ellie Goulding neben Kate Nash oder Florence Welch schon zu den "Anti-Gagas", die nicht mit Glitzerkleidchen und Porno-Accessoires punkten, sondern mit Charakter.

In musikalischer Hinsicht ist Ellie Gouldings Persönlichkeit allerdings noch ausbaufähig. Mit ihrer Mischung aus Folk und eher seichtem Electro-Pop geht sie auf Nummer sicher. 'Folktronica' ist zur Zeit zwar ein erfolgversprechendes Rezept, aber nicht eben revolutionär.

Deshalb rät ihr der Guardian beispielsweise, für zukünftige Projekte einen Produzenten zu suchen, der ihre rauen Kanten mehr hervor hebt als Starsmith. Ihre Stimme sei dann besser aufgehoben, wenn sie gehetzt werde, als wenn sie wie jetzt hübsch im Wind dahin flattere.

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Ellie Goulding

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