Tarantino-Beleidigungen frei erfunden: Playboy-Chef und Interview-Autor entschuldigen sich beim Maestro in aller Form.
Rom (hhu) - Der italienische Starkomponist Ennio Morricone feierte am 10. November seinen 90. Geburtstag. Im Vorfeld sprach er auch mit dem Playboy. Das Interview in der deutschen Dezember-Ausgabe des US-Magazins sorgte gestern für mediales Aufsehen, weil dort u.a. zu lesen ist, dass Morricone den "The Hateful Eight"-Regisseur Quentin Tarantino einen "Kretin" und "Chaoten" nennt.
Morricone bestritt dies umgehend und kündigte rechtliche Schritte an. Nachdem sich der Playboy zunächst hinter seinen Autoren gestellt hatte, geht das Magazin nun auf Distanz: Chefredakteur Florian Boitin veröffentlichte ein Statement, in dem er die korrekte Wiedergabe des Interviews durch den Autoren anzweifelte.
Playboy distanziert sich von Autor
"Der freie Autor, der das Interview mit Ennio Morricone für uns geführt hat, war uns bislang als renommierter Print- und Hörfunkjournalist bekannt. Es gab für uns in der Vergangenheit keinen Anlass, an seiner journalistischen Integrität und seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Nach jetzigem Kenntnisstand müssen wir jedoch leider davon ausgehen, dass das im Interview gesprochene Wort von ihm in Teilen nicht korrekt wiedergegeben wurde. Wir bedauern, wenn Herr Morricone dadurch in ein falsches Licht gerückt worden sein sollte. Wir arbeiten weiter an der Aufklärung des Sachverhalts und prüfen rechtliche Schritte", so Boitin.
Der Autor selbst, Marcel Anders, der das Interview auch für den Deutschlandfunk führte, zeigte sich nun nach einem Bericht von meedia.de reumütig und entschuldigte sich in einem Schreiben an Morricones Agentur "für diesen schrecklichen Fehler". Die von Morricone beanstandeten Aussagen hatte Anders scheinbar frei erfunden. Anders schreibt: "Ich hätte mich an das Originalinterview halten sollen, wie es in Rom stattgefunden hat, ohne etwas Falsches hinzuzufügen."
Das Interview kam über Semmel Concerts zustande, dem deutschen Konzertveranstalter von Morricone. Der Maestro tritt am 21. Januar 2019 in der Mercedes-Benz Arena in Berlin auf.
3 Kommentare mit einer Antwort
Die Titten sind wohl nicht das einzig Falsche im Playboy.
playboy eh nur ein mieses bahnhofsblatt für völlig verkorkste klemmschwestern.
aber was soll man auch erwarten, seit anspruchsvolle trinkhallenliteratur vom schlage einer happy weekend oder schlüsselloch quasi über nacht aus den regalen verschwunden ist.
Trinkhallenliteratur ♥
Bestimmt der schlechte Einfluss von Deutschlandfunk schuld.....