Ein Streit um Falcos Erbe beschäftigt das Wiener Straflandesgericht. Ein Betrag in Millionenhöhe fehlt angeblich ohne Angabe des Verwendungszwecks.
Wien (ebi) - Der Sachverwalter von Falcos Mutter Maria Hölzel, der Erbin des 1998 verstorbenen österreichischen Popstars, forscht nach fehlendem Geld, meldet der Österreichische Rundfunk ORF. Es gehe insgesamt um 1,3 Millionen Euro, die seit 2000 "ohne nachweisbaren Verwendungszweck" abgehoben wurden, teilte der Notar Wilfried Köhler mit. Dafür verantwortlich sei Ronnie Seunig, ein alter Weggefährte Falcos. Beide verklagen sich nun gegenseitig.
Er wolle nicht von Diebstahl sprechen, aber bei vielen Beträgen sei nicht nachvollziehbar, wofür das Geld verwendet worden sei, so Köhler. Einer Aufforderung zur Rechnungslegung sei Seunig nicht nachgekommen. Falcos 80-jährige Mutter ist nach zwei Schlaganfällen ein Pflegefall. Köhlers Aufgabe sei es, den derzeit hohen Pflegeaufwand von 10.300 Euro im Monat sicherzustellen.
Köhler sei über den Verwendungszweck der Gelder sehr wohl informiert worden, behauptet dagegen Seunig. Der Notar wolle einzig seine für Maria Hölzel ins Leben gerufene Falco-Stiftung auflösen. So habe er mit dem Geld u.a. einen Bankkredit, mit dem Falcos Villa in Gars am Kamp belastet gewesen sei, zurückgezahlt. Zudem habe er ein Privatdarlehen an Falco vergeben, das er sich nun "zinsenfrei" zurückgeholt habe.
Besagte Villa gehört der Stiftung, der Seunig vorsteht. Seit längerem plant er, das Gebäude, in dem seit Falcos Tod angeblich nichts verändert wurde, in eine öffentliche Gedenkstätte umzuwandeln.
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