Neben anderen Rappern kritisiert auch Yung FSK18 in mehreren Instagram-Stories ihre Kollegin - und nimmt sie zugleich in Schutz.

Berlin (dol) - Fler hat am Sonntagabend gleich gegen drei deutsche Rapperinnen ausgeteilt. Lila Sovia und Nike 101 bedroht er sogar per Direktnachricht. Viele erkennen in seinen Postings das verbitterte Abbild eines alternden Rappers, der mit dem wachsenden Erfolg weiblicher Artists nicht klarkommt. Ironisch vor dem Hintergrund, dass er noch vor vier Jahren mit der damaligen YouTuberin Katja Krasavice zusammenarbeitete - damals schien der Wandel im Deutschrap noch kein Problem für ihn zu sein.

Besonders im Visier hat Fler seine Kollegin Ikkimel. "Wie kann man so hässlich, frech, untalentiert und dann auch noch selbstbewusst sein?", schreibt er auf Instagram. Auch Loredana hat kürzlich gegen Ikkimel ausgeteilt. Mit Bezug auf ihre Kollegin sagte sie, ohne den Namen Ikkimel zu nennen, deren Shows seien eine "Katastrophe". Wegen solcher Inhalte verbiete sie ihrer Tochter sogar die Nutzung von TikTok.

Mit ihren provokanten Live-Auftritten eckt Ikkimel derzeit vielerorts an. Ob Stern, Süddeutsche oder Zeit Online: Reichweitenstarke Medien widmen ihr Portraits, stets verbunden mit der Feminismus-Frage. In aller Regel bleiben die Debatten fruchtlos. "Es gibt ja auch Leute, die sagen, das kann unmöglich feministisch sein, wenn man seine Platte 'Fotze' nennt", hielt Katty Salié der Künstlerin bei Aspekte entgegen. "Ja, die können aber auch mal die Fresse halten", erwiderte die Angesprochene. Es gebe nicht nur "den einen richtigen Weg".

Twitcher und TikToker sehen sie zunehmend auf dem falschen Weg. Damit befasste sich nun sogar die Redaktion der Tagesschau, die in einem Instagram-Reel jene Stimmen einfing. Kritik äußern diese vor allem an den Live-Auftritten, auf denen die Rapperin ihren männlichen Fans anbietet, maskiert in Käfige zu steigen oder sich anpinkeln zu lassen. Yung FSK18, frühere Kollabopartnerin von Ikkimel, teilte den Beitrag und nahm sie in Schutz. Die "Fotze"-Rapperin habe den Hass "definitiv nicht verdient", sondern solle "Respekt für ihr Talent und ihre Stärke" erfahren.

Die Debatte um die Konzertauftritte bezeichnete sie als "lächerliche Doppelmoral". Männer könnten Frauen "misshandeln" und dennoch problemlos Karriere im Mainstream machen. Vor zehn Jahren habe etwa Trailerpark auf ihrer Tournee Prostituierte bezahlt, mit fremden Männern "ekelhafteste Sachen" zu machen. "Alligatoah läuft jetzt im Radio - und keinen juckt's." Bei ihrer Kollegin Ikkimel setzten sich Besucher "freiwillig eine Hundemaske auf, haben Spaß daran, keiner wird zu irgendwas gezwungen - und die Leute kommen einfach gar nicht drauf klar."

Zugleich bezweifelte Yung FSK18, dass ihre Kollegin das Feminismus-Label verdient habe. "Nein, ich finde das nicht feministisch oder kinderfreundlich, was Ikkimel da macht - definitiv nicht", erklärte sie auf Instagram, "aber ich finde es recht entertaining, auch weil ich den Eindruck habe, dass da niemand ernsthaft Schaden von nimmt." Statt Feminismus im Rap zu suchen, appellierte sie dafür, sich um die finanziellen Nöte alleinerziehender Frauen zu kümmern, die ausgebeutet würden. "Wenn man sich um Frauenrechte Sorgen macht, sollte man vielleicht an anderen Stellen ansetzen als bei Rap."

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Trailerpark, Alligatoah und Fler

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