Der Extrem-Musiker läutete am Wochenende in China effektvoll das "französische Jahr" ein.
Peking (chb) - Jean Michel Jarre läutete am Sonntag auf dem Wumen-Platz in der sogenannten "verbotenen Stadt" das "französische Jahr in China" ein. Unterstützt vom Pekinger Symphonieorchester mit Chor und weiteren bekannten Musikern veranstaltete der Meister des Synthesizer-Pops ein exotisches Spektakel, dem rund 15.000 Zuschauer beiwohnten. Als exotische Instrumente kamen Röhrenglocken, ein Theremin und das traditionelle Erhu zum Einsatz. Farbige Projektionen auf Objekte wie eine Kugel, einen Zylinder oder einen Kegel machten den "dreidimensionale" Sound auch zu einem optischen Erlebnis.
Mit derartigen Mammutprojekten hat Jean Michel Jarre einige Erfahrung. Zuletzt hatte der Sohn des bekannten Filmkomponisten Maurice Jarre mit Gedenkkonzerten zu Ehren der verunglückten Challenger-Astronauten und des Meeresforschers Jacques Cousteau Schlagzeilen gemacht. Letzteres wurde wegen der bislang unübertroffenen Zahl von zwei Millionen Zuschauern sogar in das Guinnessbuch der Rekorde aufgenommen.
Der New Age-Vertreter sollte mit dieser Aktion die Solidarität der französischen Regierung mit der asiatischen Großmacht zum Ausdruck bringen. Diese bekräftigte Präsident Jacques Chirac in China schon einen Tag zuvor mit einem Staatsbesuch, indem er die Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen China erneut befürwortete. Einen politischen Aspekt hatte das Konzert auch noch in einer anderen Hinsicht: den letzten Song nannte er "Tiananmen", also wie den Platz, auf dem das chinesische Militär 1989 ein Massaker verübt hatte. "Ich möchte dieses letzte Stück den Werten meines Landes widmen - Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit", zitiert der Spiegel den Musiker.
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