Das Moderationsduo nutzte seine 15 Sendeminuten auf ProSieben für ein Live-Konzert der Folkloreband Selo I Ludy – aus einem Bunker in Charkiw.
Unterföhring/Charkiw (dol) - Nach ihrem jüngsten Sieg bei "Joko & Klaas gegen ProSieben" haben die beiden Moderatoren von ihrem Sender gestern erneut 15 Minuten zur freien Gestaltung erhalten. Diesmal nutzten sie ihre Zeit, um die russische Invasion in der Ukraine in den Fokus zu rücken. Es gebe "irgendwann auch mal wieder Raum und Gelegenheit" für "Quatsch und Ablenkung", leitete Klaas Heufer-Umlauf ein, doch können sie "diese menschliche und zivilisatorische Tragödie nicht ignorieren."
Stattdessen nutzen sie die Aufmerksamkeit, um "denjenigen eine Bühne [zu] bieten, die tagtäglich das erleben müssen, was wir hier nur aus Schlagzeilen kennen." Aus einem Bunker in der umkämpften Millionenstadt Charkiw schalteten sie die Folkloreband Selo I Ludy hinzu. Seit Beginn des russischen Überfalls übertragen die Musiker unter dem Titel "Glory to Ukraine! Glory to heroes!" regelmäßig Live-Konzerte.
Auf ProSieben gaben sie Einblicke in das Leben im Keller, der Menschen aus den östlichen Regionen der Ukraine als Schutzraum dient. "Tagsüber hören wir den Beschuss und die Sirenen, aber für uns hier unten ist das mittlerweile normal", erzählte Sänger Alex. Auch musikalisch präsentierte sich die vorübergehend zum Trio geschrumpfte Coverband. Neben ihrer auf YouTube recht erfolgreichen Version von Bon Jovis "It's My Life" gaben sie "Du Hast" von Rammstein und "Space Oddity" von David Bowie zum Besten.
"Im Grunde dauert der Krieg in der Ukraine schon acht Jahre an. Und das ist eine unerträgliche Belastung", berichtete Frontmann Alex zwischen den Songs, "Wir geben unser Bestes, die Grenzen der zivilisierten Welt zu schützen – und unser Land. Ich verspreche euch Deutschen, dass wir eines Tages zu euch kommen und unsere Musik dort live spielen. Bitte verlasst euch darauf."
Ohnehin scheint das ukrainische Quartett ein besonderes Verhältnis zu Deutschland zu haben. Nachdem sich Angela Merkel für ihren Großen Zapfenstreich Nina Hagens "Du Hast Den Farbfilm Vergessen" gewünscht hatte, spielte Selo I Ludy letzten Dezember ihr zu Ehren eine eigene Interpretation ein, versehen mit den Gruß: "We'll be missing you!"
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