Über 2,5 Millionen Menschen sind schon aus der Ukraine geflohen. Darunter vom ESC bekannte ukrainische MusikerInnen, die sich nun aus dem Ausland für den Frieden einsetzen.
Kiew (laut) - "Als ich 2014 diese Zeilen schrieb, dachte ich nicht daran, dass sie jetzt aktuell sein würden", erzählt die ukrainische Sängerin Jamala über das Lied "1944", mit dem sie 2016 den Eurovision Song Contest gewann. Der Text handelt vom Genozid an der krymtartarischen Bevölkerung unter Stalin. Am 25. Februar 2022, einen Tag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, spricht die ESC-Gewinnerin darüber in einem Instagram-Video, das sie während ihrer Flucht aus Kyjiv in die Türkei aufnimmt: erst auf ukrainisch, dann auf russisch und schließlich auf englisch - die Botschaft soll alle ihre Fans erreichen.
Darum ist Jamala, die mit bürgerlichem Namen Susana Camaladinova heißt, nun unterwegs, um sich mit ihrer Stimme Gehör zu verschaffen, Aufmerksamkeit auf das Leid in ihrer Heimat zu lenken und Spenden zu sammeln. Am 4. März performte sie den Gewinner-Song beim deutschen ESC-Vorentscheid - mit der ukrainischen Flagge in den Händen und Tränen in den Augen. Eine Woche später eröffnete sie das litauische Finale von The Voice mit einer atemberaubenden Acapella-Version der ukrainischen Hymne. "Überall hängen Flaggen", berichtet sie ihren Followern über die Unterstützung, die sie gegenüber der Ukraine auf ihrer Friedenstour erfährt.
Aufklärung über das tatsächliche Geschehen
Zu den geflüchteten Frauen gehört auch die ukrainische Musik-Ikone Tina Karol, gebürtige Tetjana Libermann, die 2006 mit dem energiegeladenen Song "Show Me Your Love" den 7. Platz beim ESC-Finale in Athen belegte. Der Aufstieg ihrer Gesangskarriere begann mit der renommierten Position als Solistin im Lieder- und Tanzensemble der ukrainischen Streitkräfte. Die 37-Jährige ist mit über 60 verschiedenen Music Awards ausgezeichnet, sie trägt den Ehrentitel als Volkskünstlerin der Ukraine und wurde darüber hinaus sowohl von weltlichen als auch von geistlichen Oberhäuptern für ihr soziales Engagement gewürdigt.
Am 1. März postete die Sängerin auf ihrem Instagram-Account ein Video, auf dem sie in der polnischen Hauptstadt eine Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine mit ihren Liedern anführte. In ihrem Post berichtet sie ihren 1,8 Millionen Followern davon, in Warschau das Internationale Zentrum für Medialen Widerstand gegründet zu haben. Zusammen mit ihrem Team setzt sie sich dort rund um die Uhr für die Aufklärung über das tatsächliche Geschehen in der Ukraine ein. Zielgruppe ist vor allem die 'einfache' russischsprachige Bevölkerung in Russland, Belarus, Kasachstan und Armenien.
Viele andere ukrainische Musikerinnen wie Mika Newton (2011) und Svitlana Loboda (2009) bemühen sich derzeit darum, im und aus dem Ausland heraus zu helfen. Zugleich bleiben die erste ukrainische Gewinnerin des ESC (2004) Ruslana Lyzhychko, der Schöpfer der Kult-Figur Verka Serduchka (2007), die Sängerin und ehemalige Abgeordnete Zlata Ognevich (2014) neben vielen anderen Musikschaffenden bewusst vor Ort. So wie etwa die Mitglieder der Metal-Combo Jinjer, die Flüchtlingshilfe innerhalb der Ukraine leisten. Oder die Rapperin Alyona Alyona, die auf ihrem Instagram-Channel beinahe täglich vom Krieg berichtet.
Dazu gehören auch die ukrainischen Kandidaten für den ESC 2022, die Hip Hop- & Ethno-Sound-Band Kalush Orchestra, die auch schon mit Alyona Alyona gearbeitet haben. Der musikalische Kern des Acts, das Rap-Projekt Kalush, ist nach der Heimatstadt des Band-Gründers, des Rappers und Sängers Oleh Psiuk, im Westen der Ukraine benannt. Dort haben die Musiker innerhalb weniger Tage ein Freiwilligenteam aus 18 Personen zusammengestellt, das Medizin, Transport und Unterkünfte für Bedürftige in der Ukraine organisiert. Währenddessen beteiligen sich die Bandmitglieder zusammen mit anderen Ukrainern selbst an der Verteidigung ihres Landes. Teile des Bühnenoutfits dürfen dabei natürlich nicht fehlen, wie man auf ihrem Instagram-Profil sieht.
Das für die Teilnahme am ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest am 10. Mai 2022 in Turin ausgewählte Lied "Stefania" steht übrigens momentan an der Spitze der ukrainischen Playlisten.
Ein Gastbeitrag von Olga Kirschenbaum
2 Kommentare mit 4 Antworten
Well i can Understand both Sides on the left Hand Side Putin wants His Land Back on the right Hand Side Ukraine wants to be Free... So what? I would say lets Split it Like Jesus did.. 50% for Putin. I think its fair, fair enough
Why should the Unkraine be "Putin's Land"? Ukraine ist the Land of the Unkranians in the first place.
Maybe Germany should ask in Moscow, to get back Kaliningrad, and see what Wladi thinks about this.
I think, the next song for the Ukraine will sound like this classic tune: https://www.youtube.com/watch?v=dc2tJqnkLLA
Wow im blown away by such a deep and stunning Analysis delivering the best solution possible and no one even thought about it yet. Maybe you should write an Email to Mr Putin and Mr Nato so they can cut the fuzzy stuff and just do what Jesus would have done:
https://www.youtube.com/watch?v=FuuVWE_-Vu4
I can only hope that this was a very poor attempt to be funny or sarcastic on your part. If not - well then this had to be the most idiotic thing anyone has ever written in this comment section... like ever.
There is an advice that we give here quite commonly as the perfect aswer to such ingenious and well thought out statements/suggestions: Delete yourself.
You mistake Jesus for St. Martin.
You mistake “Putin’s land“ with the land of the Ukrainian people.
Finally, you mistske yackety-yack with political analysis.