Weil die Rolling Stones ihre kommende Live-DVD exklusiv im Online-Shop Best Buy vertreiben wollen, gehen Kanadas Einzelhändler auf die Barrikaden.
Ottawa (joga) - Mehrere große kanadische Einkaufsketten wie HMV, Music World und Sunrise Records haben sämtliche CDs, DVDs und sonstige Artikel von den Rolling Stones aus ihren Regalen entfernt. Damit protestieren sie dagegen, dass die Stones ihre aktuelle Live-DVD von der "Forty Licks"-Tour exklusiv den Internet-Shops Best Buy und Future Shop überlassen. HMV-Präsident Humphrey Kadaner begründete die Entscheidung gegenüber BBC mit den Worten: "Wenn wir nicht gut genug sind für die Stones, sind sie es auch nicht für uns".
Mit ihrer Entscheidung, die Live-DVD exklusiv auf Best Buy zu vertreiben, betraten die Stones Neuland: bislang war die Vergabe exklusiver Vertriebsrechte an einzelne Händler im Musikbereich tabu. Die DVD erscheint zwar erst 2004, doch die Aktion stieß auch bei us-amerikanischen Händlern schon auf heftige Kritik. Es ist durchaus denkbar, dass die US-Handelsketten dem kanadischen Vorbild folgen, auch wenn sie dadurch Umsatzeinbußen hinnehmen müssen.
HMV beziffert die Kosten für die Entfernung der Stones-Produkte auf fast eine Million Euro. Doch mit ihrem Boykottbeschluss wollen die kanadischen Plattenläden verhindern, dass derartige Exklusiv-Verträge Schule machen: Es gehe nicht nur um die Stones, sagt Kadaner, vielmehr werde man jede Band aus den Regalen entfernen, die HMV bestimmte Produkte vorenthalte.
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