Das Berliner Hip Hop-Label Royal Bunker hat den Prozess gegen Kiss FM gewonnen. Beim Sender reagiert man reserviert.
Berlin (ebi) - Euphorie bei Royal Bunker. Das Berliner Label gewann am vergangenen Donnerstag den Rechtsstreit gegen Kiss FM. Der Black Music-Sender hatte gegen Royal-Bunkers Rassismus-Vorwürfe eine einstweilige Verfügung erwirkt. Label-Boss Marcus Staiger hatte Radiochef Jens Dimmler vorgeworfen, den Kollabo-Sound von Eko und Azra mit der Begründung, er wolle keine "Türkenmusik" spielen, aus dem Programm genommen zu haben. Das Berliner Landgericht schenkte nun der Royal Bunker-Version Glauben.
Die Vorsitzende Richterin soll schon zu Beginn der Verhandlung deutlich gemacht haben, dass sie die Darstellung des Labels für glaubwürdiger hält. Daraufhin widerrief Dimmler seine eidesstattliche Erklärung, die Staiger der Lüge bezichtigte und übernahm die Prozesskosten. Ihm droht nun ein Verfahren wegen Falschaussage. Kiss FM zieht die einstweilige Verfügung gegen Royal Bunker zurück und auch den Vorwurf, das Label betreibe eine Lügenkampagne gegen den Sender, vermeldet der Royal Bunker Newsletter weiter. Dimmler bedauere es auch, den Eindruck erweckt zu haben, er lehne es ab, türkischsprachige Musik zu senden.
Während Royal Bunker nun betont, man sei "vor einer Übermacht an Geld und Einfluss nicht eingeknickt", ließ sich Kiss FM-Pressesprecher Michael Weiland zu keiner weiteren Stellungnahme bewegen. "Wir geben keinen Kommentar mehr ab", meinte er auf Nachfrage. Weder zum Ausgang des Prozesses noch zu eventuellen Konsequenzen für Dimmler.
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