Sony BMG verklagt das Unternehmen The Amergence Group auf Schadensersatz. Das von der Firma produzierte Kopierschutzprogramm hatte PCs anfällig für Hackerangriffe gemacht und Rechner beschädigt.

München (al) - Der deutsch-japanische Major SonyBMG verklagt das Unternehmen The Amergence Group auf Schadensersatz. Vor knapp zwei Jahren hatte SonyBMG ein von der Firma entwickeltes Kopierschutzsystem verwendet, das Verbraucherschützer bald als Spyware identifizierten. Die Folge war ein immenser Imageschaden und Schadensklagen in Millionenhöhe.

The Amergence Group hatte, damals noch unter dem Firmennamen Suncomm International, das CD-Kopierschutzprogramm MediaMax entwickelt. Das Programm installierte beim Abspielen von CDs Treiber auf den jeweiligen Computern, die die PCs für gezielte Hackerattacken verwundbar machte. Beim Deinstallieren der Software wurden einige Rechner beschädigt.

Daraufhin verklagten mehrere Verbraucherschutz-Organisationen das Label auf Schadensersatz, das in der Folge eine große Zahl von bereits ausgelieferten CDs zurückzog. SonyBMG beschuldigt die Firma Amergence nun, ein mangelhaftes Programm abgeliefert zu haben. Amergence soll SonyBMG einen Teil der angefallenen Kosten erstatten.

SonyBMG fordert laut einem Bericht von AP zwölf Millionen Dollar. Der sogenannte "Rootkit-Skandal" hatte das Major-Label eine dreistellige Millionensumme gekostet. Das beschuldigte Unternehmen wies die Vorwürfe zurück. SonyBMG habe bei der Konfiguration des Kopierschutzes das letzte Wort gehabt.

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8 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    bevor die mir irgendwas installieren, müssen die erstmal durch den Zoll. Wenn sowas produziert wird, was Treiber o.Ä. installiert und z.B. alle Laufwerke blockiert (gibts bei DVDs und CD+), dann geht man einfach ins Windows-Gastprofil, und schon hat sich das.

  • Vor 17 Jahren

    Bei einem ordentlichen Software-Auftrag erstellt der Kunde zusammen mit dem Hersteller auf Basis des Lastenheftes ("Was soll getan werden?") ein sogenanntes Pflichtenheft ("Wie wird das umgesetzt?") in welchem die genauen technischen Spezifikationen der Implementierung beschrieben stehen und welches von beiden Seiten als Grundlage des Auftrags (wenn man so will, ein Teil des Kaufvertrags) abgezeichnet wird.

    Lange Rede, schwacher Sinn:
    SonyBMG hat keine Chance, denn deren Fachleute haben das Management die Sache unterschreiben und aufgeben lassen und nun trauen sich der Fachleute nicht dem Management zu sagen, dass man das alles von vornherein gewusst hat und selbst mit Schuld trägt.

    Alternativ haben die bei SonyBMG gar keine Fachleute und das Management hat sich vom Hersteller oder Beratern/Consultern verarschen lassen.

  • Vor 17 Jahren

    Also mal ehrlich, das glaubt doch keine Mensch.
    Muss hier meinem Vorschreiber recht geben, dass in einem Pflichtenheft ebenso drinsteht, wie eine Software umgestzt wird.
    Und ich denke die Musikindustrie wollten genau das erreichen, dass sie ihre Kunden ausspionieren kann um bessere Produkte zu erstellen und zu wissen, was der Kunde so auf der Festplatte hat.

    :kack:

  • Vor 17 Jahren

    @Anonymous (« Um das Geld gehts Sony doch gar nicht. 12 Mio sind Peanuts und würden nen langwierigen Prozess in keiner Weise rechtfertigen.
    Hier gehts darum die Schuld sozusagen gerichtlich beglaubigt auf andere abzuwälzen und ein wenig Imagepflege zu betreiben. »):

    Das ist etwa so wirksam wie ein Saddam Hussein, der im Zoo im Tarnanzug Lämmer streichelt.

  • Vor 17 Jahren

    IMHO: Ein 'kläglicher' Versuch das seinerzeit ramponierte Image nun doch noch etwas auszubeulen.

    Andererseits: Wenn die den richtigen Richter finden, wird's sicher was. Stellt den Sekt schon mal kalt Sony, ihr kommt sicher gut aus der Affaire raus. :D

  • Vor 17 Jahren

    Mann muss jetzt nur noch den Richter finden der sich profilieren will (senator, Oberrichter blablah man kennt das ja in den USA) die Klage zulässt, gewinnt den prozess und das Image ist für viele Lemminge wieder hergestellt. Ich wünsche Sony sowieso den Untergang.