Ein reißerischer Bericht gegen Tauschbörsen der britischen BBC verunsichert Firmen und Privatpersonen.

London (joga) - Eine Meldung des BBC, nach der anonyme Sicherheitsexperten einen Weg fanden, Daten von Morpheus-Nutzern auszuspähen, sorgte am vergangenen Wochenende für Aufregung unter den Filesharing-Anhängern. Die Sicherheitslücke ermögliche die Ansicht und den Download sämtlicher Daten auf den Festplatten des Users über einen beliebigen Browser. Somit könnten Hacker persönliche Daten ausspähen und z.B. an Passwortdateien oder anderes sensibles Material gelangen. Wie Heise berichtet, sind von diesem Problem auch die Clients Kazaa und Grokster betroffen, da diese das selbe Protokoll zum Datenaustausch verwenden wie Morpheus.

Verunsicherte Unternehmen, die einen Angriff auf ihre Datenbestände über die Clients ihrer Angestellten befürchten, reagierten bereits mit Verboten für den Einsatz dieser Anwendungen. Liest man den Artikel der BBC aufmerksam bis zum Ende durch, wird allerdings klar, weshalb die Sicherheitsexperten lieber nicht genannt werden. Was zu Beginn des BBC-Artikels als massives Sicherheitsloch bezeichnet wird, stellt sich im Verlaufe des Beitrags als eigentliches Feature dieser Anwendungen heraus.

Denn Morpheus & Co ermöglichen das Filesharing zusätzlich über einen beliebigen Webbrowser, damit auch User ohne den Client die Möglichkeit zum Download haben. Bei unvorsichtigen Nutzern, die ihr gesamtes Dateisystem dem Weltnetz zur Verfügung stellen, besteht die Gefahr, dass persönliche Daten veröffentlicht werden. Diese stehen aber nicht nur über den Browser, sondern natürlich auch über den eigentlichen Client zum Download bereit. Vermeiden lässt sich die ungewollte Veröffentlichung von Daten durch eine genaue Kontrolle der Freigaben und die explizite Angabe der erlaubten Tauschformate (Dateiendungen).

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