Morpheus, die derzeit wohl beliebteste Tauschbörse, befindet sich wieder auf dem Weg der Besserung. Doch ob der Patient wieder zu alten Kräften gelangt, scheint unsicher.
Konstanz (ebi) - Mitte vergangener Woche ging bei Morpheus gar nichts mehr. Stück für Stück fiel das komplette Netzwerk aus und nach wenigen Stunden lag die Tauschbörse mehr oder weniger im Koma. Die beiden Konkurrenten Kazaa und Grokster, die tonnenweise Werbung und Spyware, die im Hintergrund permanent Benutzer-Informationen verschickt, auffuhren, funktionierten dagegen wie gewohnt - obwohl alle drei Systeme dasselbe Netzwerk nutzen.
Schnell kamen Gerüchte auf, Morpheus werde sabotiert. Und tatsächlich könnte an den Spekulatieonen etwas dran sein. Wie jetzt bekannt wurde, will Kazaa - Betreiber des Fasttrack-Netzwerks - demnächst an die Börse. Da ist Konkurrenz, noch dazu benutzerfreundliche, natürlich im Weg. Und so änderten die Netzwerk-Betreiber kurzerhand das Netzwerk-Protokoll, ohne die Betreiber von Morpheus darüber zu informieren oder ihnen die neue Software zur Verfügung zu stellen. Daran hat sich bislang nichts geändert. Morpheus CEO Steve Griffin erwägt inzwischen eine Klage.
Bis sich die (Mit-) Benutzung des Fasttrack-Netzwerks geklärt hat, hat Morpheus allerdings in rekordverdächtiger Zeit seine Software umgestellt. Die neue Version, welche auf www.musiccity.com zum Download bereit steht, benutzt das ähnlich umfangreiche Gnutella-Netzwerk mit. Allerdings fehlen einige Features wie Auflösung oder Bitrate. Auch die Suchfunktion ist nicht mehr so umfangreich wie früher. Steve Griffin betont allerdings, dass die User die neue Version nicht als Endfassung sondern nur als Übergangslösung ansehen sollen.
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