Bella Italia scheint noch prüder zu sein, als die Cowboys in Texas oder die Mormonen in Utah. Hier wird ein Provokateur wie Marilyn Manson schon wegen seiner Kleidung verhaftet. Ob der Papst vor der Nähe Satans Angst hat?

Rom (stj) - Deutschland kann nichts mehr schocken. Selbst die amerikanischen Staatsfeinde Nummer eins (Marilyn Manson) und zwo (Eminem) entlocken den Wächtern der Moral nur ein müdes Lächeln. In anderen Ländern dagegen wird der Ausnahmezustand ausgerufen. Da reicht es schon, wenn ein Manson im katholischen Mutterland Italien sein Hinterteil entblößt.

Der Dark Lord war nach seiner Show im Palaghiccio in Rom von 20 (!) Carabinieris verhaftet und nach Verlesung der Anzeige wieder frei gelassen worden. Ihm wird die Erregung öffentlichen Ärgernisses vorgeworfen, da er sich beim Konzert wohl zu frivol präsentierte. Rom war die zehnte Station seiner Guns, God and Government-Worldtour. Und auch nach seinem elften Gig im Pala Malaguti in Bologna trat die Polizia wieder in Erscheinung. Die Behörden hatten sich wohl an ein Vergehen vom 20. Juni '99 erinnert. An diesem Tag schockierte Manson die Italiener beim Imola Heineken Jammin' Festival ebenfalls mit seiner freizügigen Bühnenmode.

Ein Sprecher seiner Plattenfirma Interscope konnte den genauen Verstoß gegen die italienischen Gesetze auch nicht erklären. Die Kostüme wären aber Mansons übliche, aufreizende Klamotten, die er überall trüge, so der Sprecher. Die ausverkaufte Tour kann aber wie vorgesehen am Donnerstag in der Schweiz fortgesetzt werden, da bis zum jetztigen Zeitpunkt noch keine Anklage erhoben wurde.

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