Mötley Crüe treffen Cee-Lo, Megadeth drehen Angeber-Video und Heiner quält das Rock Hard.
Gelsenkirchen (edy) - Das Rock Hard Festival ist vorbei und mal wieder blickt man auf eine richtig coole Party zurück, auf der man alte Bekannte wieder getroffen und ein paar neue Freunde gemacht hat.
Allerdings ist auch ein neues Feindbild in Person eines mit Jeanskutte und Schirmmütze bestückten Brüllaffens dazu gekommen, der leider gelernt hat, eine Gitarre richtig herum zu halten und sich auch noch ein Mikrofon und einen Verstärker leisten konnte. Jenes offenbar Heiner benannte Pfund Dörrfleisch lärmte Samstag Mittag zunächst vor dem Amphitheater durch die Gegend und erfreute gleich mal die Security am Eingang, die dummerweise nicht die Flucht ergreifen konnte.
Deswegen dachten die sich vermutlich: "Lassen wir den Pfosten doch einfach rein, dann nervt der jemand anderen!" Tja, an sich ein cleverer Plan, nur tauchte der akustische Querschläger dann im Pressezelt auf, als draußen gerade die Welt unter ging und die Fluchtmöglichkeiten ohne Schlauchboot eher gering waren. Schiefer Gesang und schlechte Musik ist man ja bereits von Mambo Kurt gewöhnt, aber wenn einem das Feedback nicht nur das Trommelfell, sondern auch den Zahnstein durchbricht, ist irgendwann genug!
Das dachte sich dann auch Enemy Of The Sun-Gitarrist und Produzent Waldemar Sorychta, der kurzerhand den Stecker zog und damit erst einmal Applaus erntete. Klampfen-Heiner zeigte sich zutiefst beleidigt, sollte Waldemar aber eher seinen Dank aussprechen, denn nicht nur an unserem Tisch waren mitterlweile zwei, drei Leute soweit, der Kreischkeule mal den neuesten Fausttanz zu zeigen.
Nach einem Tanz irgendwelcher Art dürfte dem etatmäßigen Down-Basser Rex Brown zurzeit eher nicht zumute sein. Wie bereits am Montag berichtet, war der ehemalige Pantera-Tieftöner auf den Europa-Dates von Down nicht mit von der Partie und muss sich laut Fronter Phil Anselmo "daheim mit ein paar sehr persönlichen Dingen in seinem Leben befassen." Dass es sich dabei weniger um einen eingewachsenen Zehennagel handelt, dürfte klar sein.
Den Posten am Bass übernahm Patrick Bruders von Crowbar, der Herrn Anselmo wohl das ein oder andere Mittelchen in den Tee gemischt haben muss. Oder wie soll man sich folgende Aussage sonst erklären? "Er hat ein großartiges Feeling, ist absolut solide und - Gottverdammt - er ist hübsch wie ein Mädchen ... hübsch wie ein Teenie-Idol. Hübsch wie eine Schwedin. Schaut ihn euch doch nur an!" Äh, ja is klar ... und Helmut Kohl wird neues Men's Health-Model.
Ebenfalls nicht gerade mit Modelmaßen gesegnet ist Cee-Lo Green, der sich mit der Nummer "Fuck You" einen Namen machte. Der scheint aber nicht nur auf Soul zu stehen, sondern auch ein Fan von Mötley Crüe zu sein. The Crüe wiederum sind ihrerseits von Cee-Los Nummer ganz angetan, denn am Dienstag kam es in der Hollywood Bowl in Los Angeles zum gemeinsamen Showdown.
Während dem Heavy-Heuler "Don't Go Away" betrat der Soul-Sänger mit dem rundlichen Körperumfang die Bühne. Dort kam es dann zum Mash-Up des Crüe-Tracks und besagter Cee-Lo Green-Single. Zwar mit sparsamem Bild-, aber ganz ordentlichem Ton-Material ist der Moment hier nachzuerleben:
Wer sich hin und wieder online beim Guitar Magazin einloggt, kennt mit Sicherheit bereits deren Segment "Betcha Can't Play This", wo Gitarristen in schöner Regelmäßigkeit vorführen, dass man als Hobbymusiker seine Klampfe eigentlich gleich verbrennen sollte. In der aktuellen Version lässt der ehemalige Megadeth-Gitarrist Glen Drover die eigenen Griffel qualmen und fremde Kinnladen auf den Boden aufschlagen.
Sinnloses, Hirnverbranntes und/oder Wissenswertes aus der Welt der harten Rockmusik. Kommentiert, komplettiert und frittiert by eddy@laut.de. Andere Meinungen oder ehrliche Kritik werden genauso strikt ignoriert wie herzhafte Beleidigungen begrüßt.
1 Kommentar
Finde es ja amüsant, dass gerade Leute, die Metal machen und hören, sich über schlechten Gesang aufregen können. Wenn mal voraussetzt, dass die meisten Menschen, die nichts mit Metal am Hut haben, genau deshalb jeder Metalband den Stecker ziehen würden. Vor allem wenn es Richtung Thrash, Stoner/Sludge, Death oder Black Metal geht.